Tipps und Tricks rund um die Bewerbung für das Deutschlandstipendium aus Sicht eines Stipendiaten

Die Möglichkeiten, als Student Unterstützung in Form von Stipendien zu erhalten, sind vielfältig (Die wichtigsten Förderprogramme findet ihr hier). Eine davon ist das Deutschlandstipendium. Peter Nußbaumer, Student an der Hochschule Harz, ist selbst Stipendiat und gibt im folgenden Interview einen Einblick in die Bewerbungsphase und die Vorteile eines Stipendiums.

deutschlandstipendium
Peter Nußbaumer – Stipendiat

Hallo Peter, danke, dass du dir die Zeit für ein Interview genommen hast. Stipendienprogramme gibt es ja recht viele. Wie bist du auf das Deutschlandstipendium aufmerksam geworden?

Ich habe durch unseren Studiengangskoordinator von der Möglichkeit des Deutschlandstipendiums erfahren. Auch das Dezerat für Kommunikation und Marketing hat uns darüber informiert, dass die VW Financial Services AG zwei Studierende in meinem Studiengang (Wirtschaftsinformatik) als Förderer im Rahmen des Deutschlandstipendiums unterstützen möchte.

Wie lief das Bewerbungsverfahren für das Stipendium ab und wie viel Zeit hast du dafür benötigt?

Das Ausfüllen des Antrags hat ungefähr einen halben Tag lang gedauert. Alle nötigen Unterlagen habe ich vorher zusammengestellt – die Hochschulzugangsberechtigung hat man ja schnell zur Hand und einen aktuellen Lebenslauf hatte ich noch von meiner letzten Bewerbung für ein Praktikum vorliegen. Einen aktuellen Notenspiegel habe ich mir durch die Hochschule ausstellen lassen. Das Motivationsschreiben hat die meiste Zeit in Anspruch genommen, vor allem, weil mein Lebenslauf etwas erklärungsbedürftig ist.

Inwiefern ist dein Lebenslauf erklärungsbedürftig?

Bis 2012 habe ich 6 Semester lang BWL studiert und dann aufgrund einer nicht-bestandenen Prüfung in den Studiengang Wirtschaftsinformatik gewechselt. Das wirft natürlich Fragen auf.

Wie bist du in deinem Motivationsschreiben damit umgegangen?

Aus meiner Sicht ist der beste Weg, damit umzugehen, ehrlich zu sein. Also habe ich den Studiengangswechsel und die Gründe dafür offen geschildert.

Das Motivationsschreiben ist ja der einzige individuelle Teil bei der Bewerbung um das Deutschlandstipendium. Worauf hast du dich inhaltlich in deinem Motivationsschreiben noch fokussiert?

Zum einen darauf, warum ich finanziell gefördert werden sollte. Durch den Studiengangswechsel ist meine Bafög-Förderung weggefallen, so dass ich mich komplett selbst versorgen muss. Zum anderen habe ich meine eigenen Leistungen in den Vordergrund gestellt, insbesondere das, was ich neben dem Studium mache. Meine Noten sind leicht überdurchschnittlich, aber das, was mich ausmacht, sind die Sachen, die ich nebenbei mache. Ich bin im „Kulturschock“, einer studentischen Initiative, und dem Innovations- und Gründerclub Harz aktiv. Das habe ich herausgestellt, denn ich dachte mir, wenn es um Projekte und Organisation geht, könnte das für Unternehmen interessant sein.

Wie lange hat es ungefähr gedauert, bis du erfahren hast, ob deine Bewerbung für das Stipendium erfolgreich war?

Bis zur Stipendienübergabe sind ca. 2 Monate vergangen. Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung habe ich dann auch die beiden Vertreter der VW Financial Services AG, das heißt meine Förderer, persönlich kennengelernt.

Steht ihr seitdem noch in Kontakt?

Persönlich getroffen haben wir uns seit der Veranstaltung nicht mehr. Beim Stipendiaten-Stammtisch hätte ich die Gelegenheit gehabt, war jedoch leider zeitlich verhindert. Wir stehen aber regelmäßig per Email oder telefonisch in Kontakt. Die VW Financial Services AG unterstützt mich auch über die finanzielle Förderung hinaus, beispielsweise, indem ich an Informationen komme, die sonst nur unternehmensintern zugänglich sind.

Was ist aus deiner Sicht der größte Nutzen des Deutschlandstipendiums?

Ursprünglich war es für mich die finanzielle Förderung in Höhe von 300 Euro im Monat. Das war für mich ganz klar die Hauptmotivation, mich zu bewerben. Die bereits angesprochene Unterstützung darüber hinaus ist im Endeffekt sogar fast wertvoller, denn durch den Austausch ermöglichen sich viele Dinge. Momentan helfen mir meine Förderer zum Beispiel bei der Suche nach einem Praktikumsplatz im Ausland.


Wie lange wirst du im Rahmen des Deutschlandstipendiums gefördert?

Insgesamt ein Jahr, das heißt, jetzt noch ein Semester. Danach wäre es möglich, einen Antrag auf Verlängerung zu stellen. Da ich dann jedoch nur noch ein Semester vor mir habe, in dem ich ein vergütetes Praktikum plane, werde ich diese Option nicht in Anspruch nehmen und lieber anderen Studenten eine Chance auf eine Förderung geben.

Welche Tipps möchtest du zukünftigen Bewerbern zum Abschluss mit auf den Weg geben?

Vorab habe ich einen generellen Tipp für Studenten: engagiert euch! Klar, es ist wichtig, sich Zeit für das Studium zu nehmen, aber man sollte dafür nichts aufgeben, was einem Spaß macht und wichtig ist. Sich in studentischen Initiativen zu organisieren ist definitiv keine Zeitverschwendung. Bei der Bewerbung für ein Stipendium ist das dann natürlich auch sehr hilfreich.

Und ansonsten: einfach den Mut haben, sich zu bewerben. Ihr solltet nicht denken, dass ein Stipendium nur etwas für Leute ist, die notenmäßig wirklich gut sind. Sagt euch stattdessen: Ich versuche es einfach, weil es möglich ist. Ihr verliert dabei nichts.

Danke, Peter!

Ob deine Hochschule oder Universität auch die Möglichkeit bietet, dich für ein Deutschlandstipendium zu bewerben, erfährst du hier.

Die Fragen stellte Ida König

Bildquelle: Ida König

About The Author

1 Kommentar zu „Tipps und Tricks rund um die Bewerbung für das Deutschlandstipendium aus Sicht eines Stipendiaten“

  1. Ich habe bei meiner letzten Bewerbung einfach einen Bewerbungsservice in Anspruch genommen. Empfehlen kann ich zB: https://www.wirschreibenihrebewerbung.de/# . Dort arbeiten professionelle Personaler, die genau wissen, worauf es bei einer guten Bewerbung ankommt. Die Bewerbungen werden nicht nur punktgenau formuliert, sondern auch den Kundenwünschen angepasst. Mir hat es sehr geholfen. Viel Erfolg!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Hinweis: Die Markierung der Checkbox ist kaum zu erkennen. Falls der Kommentar nicht abgeschickt werden kann, bitte nochmals anklicken. 

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und akzeptiert.

Scroll to Top