Zwischen Hörsaal und Veranstaltungshalle

Marcel Mainzer studiert Dienstleistungsmanagement (DLM) mit dem Schwerpunkt Eventmanagement an der Hochschule Harz. Neben seinem Studium ist Marcel selbstständig tätig. In einem Interview hat er uns einen kurzen Einblick in sein Leben zwischen Hörsaal und Veranstaltungshalle gegeben. Die Fragen stellte Charlotte Gläntz.

Foto Marcel Mainzer

Hallo Marcel, danke, dass du dir die Zeit genommen hast um ein paar Fragen zu dir und deiner Selbstständigkeit zu beantworten. Du betreibst neben dem Studium deine eigene Eventagentur. Kannst Du uns das Unternehmen kurz vorstellen?

Ich bin schon seit sehr langer Zeit jemand, der sich viel mit dem Thema Entrepreneurship befasst und belesen hat. Als dann vor einigen Jahren die Idee einer Eventagentur kam, die zum einen das klassische operative Veranstaltungsgeschäft plant und übernimmt und zum anderen die betriebswirtschaftlichen Aspekte eines Events unter Kontrolle hat, war der Weg zur Gründung nicht mehr weit. Wir, mein Partner Daniel Hunstock und ich, bezeichnen uns selbst als Full-Service Eventagentur. Ein schon beinahe inflationär genutzter Begriff, der in gewisser Weise auch dadurch schon stigmatisiert ist. Dennoch stehen wir zu diesem Begriff, denn was wir tun sind gestandene Full-Service Leistungen. Neben einem umfangreichen Mietpark an Veranstaltungstechnik und Gastronomiebedarf führen wir alle Art von Medienproduktionen (Web, Design, Audio, Video) im eigenen Haus durch. Wir verfügen über einen eigenen Pool an freischaffenden Servicekräften und entwickeln vom eigenen Schreibtisch aus jährlich viele erfolgreiche Veranstaltungskonzepte. Wir konfektionieren maßgeschneiderte Eventkonzepte für beinahe jede Art von Veranstaltung. Was uns dabei auszeichnet, ist die Fähigkeit die Sprache des Kunden zu sprechen. Wir haben beide eine sehr fundierte Ausbildung im betriebswirtschaftlichen, aber auch im veranstaltungstechnischen Bereich genossen, welcher wir unseren heutigen Verhandlungsvorsprung zu verdanken haben.


Wie schwer ist es, Studium und Unternehmertätigkeit zu managen? Hast Du überhaupt Zeit zum Lernen?

Natürlich kämpfe ich mit dem Spagat zwischen Studium und Selbständigkeit, auch wenn man es mir vielleicht manchmal nicht anmerken mag. Meine Kommilitonen kennen mich vorrangig als den Typen der montagmorgens als letzter in der Uni aufschlägt und aller spätestens Freitag den Raum als erster in Richtung Job verlässt. Ich profitiere natürlich davon, dass das Veranstaltungsgeschäft gerade am Wochenende läuft und ich viele tolle und engagierte Freelancer habe, die mir einen erheblichen Teil der Arbeit erleichtern. In den Klausurphasen im Februar und Juli nehme ich mich jedoch zumeist gänzlich raus – irgendwann will man ja auch mal fertig werden.

Welche Veranstaltungen sind momentan besonders beliebt und warum?

Aktuell ist Sommer, das ist natürlich die perfekt Zeit zum Heiraten. Heiratende Menschen sind in der Regel, ziemlich glückliche Menschen, was sich natürlich positiv auf die Arbeitsatmosphäre auswirkt. Kurzum, das Hochzeitsgeschäft ist in mehreren Hinsichten lukrativ. In viele glückliche Gesichter sehen wir auch bei Veranstaltungen mit volkstümlichem Charakter oder diese, die der Brauchtumspflege dienen. Ich komme aus einer eher traditionelleren Region, in der derartige Feste noch oft und groß gefeiert werden. Ansonsten blüht das Veranstaltungsgeschäft das ganze Jahr. Wir betreuen im Frühjahr Karnevalsveranstaltungen, im Sommer Hochzeiten und Festivals bzw. Open Air’s, im Herbst die traditionellen Kirchweih’- und Schützenfeste und im Winter Tagungen, Kongresse und Firmenevents.

Hast du einen typischen Tagesablauf oder gestaltet sich jeder Tag anders?

Feste Tagesabläufe sind eher nicht die Regel. Es ist vielleicht auch gerade der Reiz, der diesen Job für mich so interessant macht. Unsere Events sind wirklich maßgeschneidert und wir sind immer im engen Kontakt mit unseren Kunden. Das hat zur Konsequenz, dass jedes Projekt sehr zeitintensiv und individuell ist. Oft verbringen wir Zeit damit, uns mit unseren Kunden über den aktuellen Stand der laufenden Projekte zu unterhalten, während ein anderes Team vielleicht schon auf dem Weg zum nächsten Job ist. Beinahe jeder Veranstaltungstag ist anders und auch wiederkehrende Veranstaltungen bedürfen grundsätzlich neuer Absprachen, um nicht in eine gefährliche Routine zu verfallen. Die Freelancer und Stagehands mit denen wir arbeiten, machen einen erstklassigen Job. Ohne gutes Personal wäre das in der Form niemals möglich.

Welche Pläne hast du für die Zukunft? Möchtest du nach deinem Bachelorstudium noch einen Master belegen?

Ein klassisches Angestelltenverhältnis ist in meinen Augen nicht wirklich denkbar. Das wurde mir auch mehr oder weniger in die Wiege gelegt. Ich stamme aus einer Unternehmerfamilie. Meine Eltern sind seit über 25 Jahren selbstständig und ich bin natürlich sehr stolz darauf, was sie in dieser Zeit auf die Beine gestellt haben und dankbar, wie sehr sie mich auch in meinem Prozess der Selbstständigkeit unterstützt haben. Ein Master kommt für mich vorerst nicht in Frage, ich will mich nach meinem Studium vorerst voll und ganz auf meine Firma konzentrieren. Ich pflege eine Affinität zur Internationalität. Ich hoffe, dass wir mit unseren Dienstleistungen in Zukunft ein paar Jobs im Ausland generieren können. Es bleibt spannend!

Vielen Dank für das Interview!

Foto: Marcel Mainzer

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