Im Studium stellen sich viele Bewährungsproben. Eine, die jedes Semester neu auftaucht, ist der Umgang mit dem inneren Schweinehund. Wer den zähmen oder der Produktivität einfach mal etwas auf die Sprünge helfen will, sollte es einmal mit der Pomodoro-Technik versuchen.
Ein Studium kann manchmal wirklich bitter sein. Eigentlich wollte man ja noch die BGB-Vorlesung nachbereiten, wäre da nicht diese neue Netflix-Serie. Und wenn zum Sommeranfang der Gang statt in die Bibliothek an den Badesee führt, dann schlägt das Gewissen auch nicht Purzelbäume. Oder es regnet und einem fällt ein, dass eigentlich ganz dringend mal aufgeräumt werden müsste – und zwar nicht nur der Schreibtisch, sondern am besten die komplette Wohnung. Aber war da nicht noch dieser Abgabetermin für die Hausarbeit?
Die Ablenkungen im Studium – und nicht nur dort – sind einfach zu vielfältig. Selbst wenn es gelingt, die vielen Klippen zu umschiffen, ist man nicht immer so ganz bei der Sache. Manchmal hat man einfach die sprichwörtlichen Tomaten auf den Augen.
Dass man eine Aufgabe nicht gleich in Angriff nimmt, ist völlig normal. Jeder schiebt das eine oder andere vor sich her oder ist mit den Gedanken mal woanders. Das kann sogar sinnvoll sein, um sich nicht zu überfordern. Problematisch wird es, wenn das zur Gewohnheit wird.
Wann lohnt es sich, geanuer hinzuschauen? Etwa wenn man
Manchmal genügt schon ein kleiner Impuls, um anzufangen oder dranzubleiben. Man kann beispielweise am eigenen Arbeitsstil feilen. Schon einmal die Pomodoro-Technik ausprobiert? Die ist ein wahrer Produktivitätsturbo und eignet sich hervorragend, um juristische Fächer zu studieren. Und nicht nur dafür …
Ersonnen hat die Pomodoro-Technik der Italiener Francesco Cirillo. Als ihm irgendwann einmal eine Eieruhr in Form einer Tomate (italienisch pomodoro) in die Hand fiel, entwickelte er damit eine bemerkenswerte Arbeitstechnik.
Die Pomodoro-Technik ist wirklich so einfach, dass jeder sie leicht umsetzen kann.
Zunächst einmal nimmt man sich eine Aufgabe vor. Im Studium kann das etwa das Lesen eines Buchkapitels sein. Oder das Anfertigen einer Lösungsskizze für eine Fallprüfung. Oder das Vor- oder Nachbereiten einer Vorlesung. Man kann auch jede x-beliebige andere Aufgabe nehmen, die gerade ansteht.
Als nächstes schnappt man sich eine Eieruhr, eine von der Art, die man aufziehen kann. Die stellt man auf 25 Minuten. Das ist die Deadline.
Falls gerade keine Eieruhr zur Hand sein sollte (wovon ich einmal ausgehe): Es gibt inzwischen jede Menge Pomodoro-Apps für Smartphones. Die sind in der Regel kostenlos, man braucht sie nicht eigens aufzuziehen und sie haben obendrein den Vorteil, dass man sie immer dabei hat – zur Not auch am Badesee.
Kleiner Tipp am Rande: Wer mit dem PC oder Laptop arbeitet kann sich für den Browser auch entsprechende Pomodoro-Add-ons herunterladen.
Jetzt heißt es, sich an die Arbeit zu machen. Die Zeit läuft. Wichtigste Regel: Sich nicht unterbrechen lassen. Kein Telefon, kein Social-Media-Gedöns, nichts. Und auf Multitasking pfeifen. Es gibt jetzt für die nächsten 25 Minuten nur die eine Aufgabe. Durchhalten lautet die Devise.
Sollten einem doch irgendwelche wichtigen Ideen oder Geistesblitze kommen, die nichts mit der Sache zu tun haben: Den Gedanken einfach kurz notieren und sich später darum kümmern. Dann wieder zu der eigentlichen Aufgabe zurückkehren.
Manche macht das Ticken der Uhr etwas nervös. Aber gerade das ist der Clou bei dieser Technik, weil so das Fortschreiten der Zeit spürbar wird. Das spornt an. Wer allerdings mit der Pomodoro Technik in der Bibliothek arbeiten will, nutzt vielleicht doch besser eine App und Kopfhörer anstatt einer herkömmlichen Eieruhr. Die anderen werden das sicher zu schätzen wissen.
Die 25 Minuten sind um? Klasse. Dann heißt es aufzuhören, auch wenn man mit der Aufgabe noch nicht fertig ist. Jetzt sind 5 Minuten wohlverdiente Pause angesagt, um den Kopf wieder etwas klarer zu bekommen. Gut tut beispielsweise
Danach kann man sich an die nächste Pomodoro-Einheit setzen. Hat man konzentriert zwei, drei oder auch vier Einheiten hinter sich gebracht, spricht natürlich nichts gegen eine längere Auszeit von 10 , 15 oder vielleicht auch 30 Minuten.
Die Pomodoro-Technik ist so einfach und so effektiv, dass sie sich unproblematisch in die eigene Lernstrategie einbinden lässt. Außerdem gehört sie mit zu den Techniken, die sich für viele Zwecke eignet.
Es kann am Anfang hilfreich sein, ein bisschen zu experimentieren. Wem die „klassische“ Zeitdauer von 25 Minuten zu lang erscheint oder wer aus anderen Gründen weniger Zeit veranschlagen möchte, kann auch mit ein paar Minuten weniger starten.
Natürlich lassen sich in 25 Minuten nicht alle Aufgaben erledigen. Manches beansprucht mehr Zeit. Ist bereits absehbar, dass eine Aufgabe länger dauern wird, dann teilt man sie einfach in Teileinheiten von jeweils 25 Minuten auf. Im Laufe der Zeit wird man zunehmend ein besseres Gespür dafür bekommen, was sich in 25 Minuten schaffen lässt. Allein das ist schon Gold wert.
Abschließend – wie immer – noch einmal alles als zusammenfassendes Schaubild:
Und wie sind die eigenen Erfahrungen?
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