Statistik

Grundlagen der Statistik: Wie unterscheidet man zwischen Nominal-, Ordinal- und Kardinalskala?

Nehmen wir einmal an, uns lägen von einer Untersuchung der Wassertiefe an einem Deich genau zwei Merkmalswerte vor: Die Wassertiefe (1,85 m) sowie die Haarfarbe der Person, welche die Messung vorgenommen hat (blond). Intuitiv wird uns klar sein, dass sich mit dem Wert für die Wassertiefe deutlich mehr anfangen lässt, als mit der Angabe der Haarfarbe. So könnte man den Wert etwa mit dem einer vorherigen Messung vergleichen und berechnen, um wie viel Prozent der Wasserstand gefallen oder gestiegen ist. Kalkulieren könnte man auch die Differenz zur Höhe des Deichs und damit die Höhe, um die das Wasser noch steigen könnte, bevor eine kritische Marke erreicht wird. Im Hinblick auf die Haarfarbe könnten wir dagegen lediglich einen Vergleich mit den Aufzeichnungen früherer Messungen anstellen und ermitteln, ob die Prüfer stets blond waren, oder ob auch andere Haarfarben vertreten sind.

Der Informationsgehalt des Merkmals “Wassertiefe in m” ist offenbar deutlich größer als der Informationsgehalt des Merkmals “Haarfarbe”. Diese zentrale Eigenschaft von Merkmalen bzw. Variablen wird in der Statistik als deren Skalenniveau bezeichnet. Da die Durchführbarkeit einer Vielzahl von Analysen direkt oder indirekt davon abhängig ist, dass die vorhandenen Daten ein bestimmtes Skalenniveau erreichen, ist dessen fehlerfreie Bestimmung eine unerlässliche Voraussetzung für die Anwendung dieser Verfahren. Für die Zwecke unserer Statistik-Blogserie hier im “Wissenschafts-Thurm” wird eine Unterscheidung in die nachfolgend dargestellten drei Skalenniveaus ausreichend sein.

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Nominalskalenniveau

Bei nominalskalierten Daten handelt es sich um Daten, die in keinerlei natürliche Reihenfolge gebracht werden können – beispielsweise um das Geschlecht, die Haarfarbe oder die Telefonnummer. Feststellbar ist hier lediglich, ob zwei statistische Einheiten im Hinblick auf ein nominalskaliertes Merkmal die gleichen Ausprägungen aufweisen – d.h. ob etwa beide befragten Personen blond sind oder ob sie über unterschiedliche Haarfarben verfügen. Da es sich beim Nominalskalennivau um dasjenige Skalenniveau mit dem geringsten Informationsgehalt handelt, lassen sich mit nominalskalierten Daten nur wenige Berechnungen anstellen – so kommt etwa als Lagemaß nur der Modus in Frage, während sich Streuung, Schiefe oder Wölbung einer nominalskalierten Verteilung gar nicht bestimmen lassen.

Beispiele: Geschlecht, Kontonummer, Haarfarbe, Telefonnummer, Geschmacksrichtung…


Ordinalskalenniveau

Im Gegensatz zu nominalskalierten Daten können ordinalskalierte Daten zwar in eine natürliche Reihenfolge gebracht werden – da allerdings die Abstände zwischen den einzelnen Werten nicht quantifizierbar sind, kann mit ihnen nicht “normal gerechnet” werden, obwohl es sich auf den ersten Blick um “normale Zahlen” handelt. Das klassische Beispiel hierfür sind Schulnoten. Schulnoten weisen sowohl eine natürliche Reihenfolge (eine 1 ist besser als eine 2, eine 2 ist besser als eine 3 usw.) als auch unterschiedliche Abstände zwischen den einzelnen Werten auf (der Notenbereich der 1 umfasst den Bereich von 92% bis 100% der maximal erreichbaren Punkte, der Notenbereich der 5 dagegen den Bereich von 0% bis 49%). Aus diesem Grund sind Rechenoperationen wie etwa das Addieren oder das Subtrahieren von Noten nicht sinnvoll: Zwei “2er” ergeben keinen “4er” – und wenn man von einem “2er” einen “1er” abzieht, erhält man auch keinen “3er”. Wenn man aber Schulnoten nicht addieren (oder dividieren) kann, folgt daraus auch, dass man beispielsweise kein arithmetisches Mittel aus ihnen bilden darf – auch wenn das leider an sehr vielen Schulen konsequent falsch praktiziert wird (und damit Generationen von Schülerinnen und Schülern für die Statistik verdorben werden).

Beispiele: Schulnoten, Präferenzrangfolgen, Zufriedenheit (z.B. auf einer Skala von 1 bis 5), militärische Dienstränge…

Metrisches Skalenniveau

Metrisch skalierte Daten verfügen über eine natürliche Reihenfolge sowie auch über quantifizierbare Abstände – mit ihnen kann also ganz “normal” gerechnet werden. In vielen Lehrbüchern wird innerhalb der metrischen Skala – die häufig auch als Kardinalskala bezeichnet wird – zusätzlich noch in die Intervallskala (ohne natürlichen Nullpunkt – z.B. Temperatur in Celsius) und in die Verhältnisskala (mit natürlichem Nullpunkt – z.B. Temperatur in Kelvin) unterschieden. Für die Zwecke unserer kleinen Blogserie wird diese Unterscheidung allerdings nicht von Bedeutung sein – hier reicht es vollkommen aus, metrisch skalierte Daten als solche korrekt erkennen zu können.

Beispiele: Zeitdauer in sek, Wassertiefe in cm, Preis in Euro und Cent, Streckenlänge in mm…

(Die Unterschiede zwischen diskreten und stetigen Daten sowie zwischen häufbaren und nicht häufbaren Merkmalen, werden wir dann übrigens in den nächsten Artikeln dieser Blogserie betrachten.)

Auf- und Abwärtskompatibilität

Für die im Rahmen unserer Blogserie betrachteten statistischen Verfahren gilt, dass sie im Hinblick auf das Skalenniveau – um an dieser Stelle einmal einen Begriff aus der Informatik zu bemühen – abwärtskompatibel, nicht aber aufwärtskompatibel sind. Dies bedeutet: Verfahren, die ein niedrigeres Skalenniveau voraussetzen, können stets auch auf Daten eines höheren Skalenniveaus angewandt werden – Verfahren, die ein höheres Skalenniveau voraussetzen, dürfen dagegen nie auf Daten eines niedrigeren Skalenniveaus angewandt werden. Da beispielsweise die Bestimmung des Modus lediglich voraussetzt, dass mindestens nominalskalierte Daten vorliegen, kann der Modus (wenn die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind) auch für ordinalskalierte und metrische Daten bestimmt werden. Auf der anderen Seite kann etwa der Median, dessen Berechnung mindestens ordinalskalierte Daten voraussetzt, nicht für nominalskalierte Daten berechnet werden – die Berechnung für metrische Daten wäre dagegen problemlos möglich.

Der „Cheat Sheet“: Übersicht der Mindestskalenniveaus

An dieser Stelle greifen wir den in den nächsten Wochen noch folgenden Blogposts in einer kurzen Übersicht schon einmal ein wenig vor: Welches Skalenniveau muss mindestens erreicht werden, um eine Grafik erstellen oder eine Berechnung durchführen zu können?

1) Lagemaße / Maße der zentralen Tendenz

Modus: Nominalskala
Median: Ordinalskala
Quartile: Ordinalskala
Quantile: Ordinalskala
Perzentile: Ordinalskala
Arithmetisches Mittel: Kardinalskala
Geometrisches Mittel: Kardinalskala
Harmonisches Mittel: Kardinalskala

2) Streuungsmaße / Dispersionsparameter

Fünf-Werte-Zusammenfassung: Ordinalskala
Interquartilsabstand: Ordinalskala
Spannweite: Kardinalskala
Varianz: Kardinalskala
Standardabweichung: Kardinalskala
Variationskoeffizient: Kardinalskala

3) Verteilungsmaße / Schiefe und Wölbung

Quartilskoeffizient der Schiefe: Ordinalskala
Momentenkoeffizient der Schiefe: Kardinalskala
Kurtosis / Exzeß: Kardinalskala

4) Grafische Darstellungsformen

Venn-Diagramm: Nominalskala
Stamm-Blatt-Diagramm: Ordinalskala
(erweiterter) Box-Whisker-Plot: Ordinalskala

5) Zusammenhangsmaße

Chi²-Test auf stochastische Unabhängigkeit: Nominalskala
Rangkorrelationskoeffizient nach Spearman: Ordinalskala
Konkordanzkoeffizient nach Kendall: Ordinalskala
Bravais-Pearson-Korrelationskoeffizient: Kardinalskala


Die hier vorgestellten Inhalte und Aufgaben sind Teil der Vorlesung “Grundlagen der Statistik” im berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Harz. Eine vollständige Übersicht aller Inhalte dieser Vorlesung im Wissenschafts-Thurm findet sich hier: Grundlagen der Statistik.

Christian Reinboth

Christian Reinboth ist Wirtschaftsinformatiker und einer der Mit-Gründer der HarzOptics GmbH, einem An-Institut der Hochschule Harz. Die Entwicklung und Planung umweltfreundlicher Beleuchtung sowie die statistische Datenanalyse sind wesentliche Schwerpunkte seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit.

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  • Sehr interessant und anschaulich beschrieben, Christian. Allerdings verstehe ich noch nicht, warum ich von Schulnoten kein arithmetisches Mittel bilden darf. Nur weil ich diese nicht addieren oder subtrahieren kann? Für mich hat dieser Wert eine Aussagekraft. Er gibt an, welche Note im Durchschnitt über alle erreichten Noten erzielt wurde. Damit kann ich dann ermitteln, welche Note (Schüler, Student) besser oder schlechter als der Durchschnitt ist. Es werden doch sogar Verteilungsfunktionen ermittelt, um z.B. zu schauen, in wieweit die Notenverteilung mit der Normalverteilung übereinstimmt.

    • Das ist in der Tat genau der springende Punkt: Weil man ordinalskalierte Daten nicht addieren und auch nicht dividieren kann, kann man aus ihnen wirklich auch kein arithmetisches Mittel bilden, da dieses ja genau diese beiden Rechenschritte (erst alle Werte addieren, dann die Summe durch die Anzahl der Werte dividieren) voraussetzt. Dass der so berechnete Wert irgendwie richtig zu sein scheint bzw. sich "richtig anfühlt", dürfte hauptsächlich daran liegen, dass sich aufgrund der Begrenztheit der Notenskala (nur Werte von 1 bis 5 bzw. von 1 bis 6) meist Werte ergeben, die (etwa im Gegensatz zum arithmetischen Mittel aus Telefonnummern) einen Sinn zu ergeben scheinen und die zudem nahe am rechnerisch tatsächlich möglichen Mittelwert - dem Median - liegen. Es bleibt aber trotzdem falsch - auch wenn es in der Praxis natürlich vielfach so gehandhabt wird (war in meiner Schule damals nicht anders).

      Ein weiteres, ganz grundsätzliches Problem bei Schulnoten ist die Subjektivität der Notenvergabe. Dass es bei 80% der erreichbaren Punkte eine 2,0 gibt, sieht nur auf den ersten Blick nach einem objektiven Bewertungskriterium aus - denn wofür gibt es beispielsweise bei der Interpretation eines Gedichts (klar - bei Mathe geht das besser) am Ende Punkte oder Punktabzüge? Das kann bekanntlich nicht nur von Lehrer zu Lehrer, sondern durchaus auch von Schüler zu Schüler erheblich variieren. Die Behandlung von Schulnoten als kardinalskalierte Daten - gleichwertig mit beispielsweise einer gemessenen Wassertiefe in cm - unterstellt deshalb auch eine Objektivität und Vergleichbarkeit, die in der Praxis einfach nicht gegeben ist. Erwin Ebermann von der Uni Wien hat dazu in seinem Skript einiges geschrieben:

      https://www.univie.ac.at/ksa/elearning/cp/quantitative/quantitative-52.html

      • Ich möchte anmerken, dass "gleichwertig mit beispielsweise einer gemessenen Wassertiefe in cm " hier nicht trifft, da dies auf einer Ratio-Skala abgebildet werden kann (aufgrund des absoluten Nullpunktes). Einen solchen absoluten Nullpunkt gibt es bei Noten auf gar keinen Fall, weshalb diese allerhöchstens als intervalskaliert angesehen werden könnten (wie etwa die Temperatur in °C). "20°C ist doppelt so warm wie 10°C" ist unsinnig, "20 cm unter der Wasseroberfläche ist doppelt so tief wie 10cm" dagegen nicht.
        Davon abgesehen sehe ich Schulnoten aber, wie Christian, als Ordinalskaliert an.

        • Völlig richtig - ein intervallskaliertes Beispiel wie Temperatur in °C wäre hier in der Tat besser geeignet gewesen. Auch an diesem Beispiel lassen sich die beiden wesentlichen Unterschiede zu Schulnoten ja aber gut darstellen:

          1) Die Differenzen zwischen den einzelnen Messpunkten der Skala sind identisch, d.h. auch wenn "20 °C ist doppelt so warm wie 10 °C" eher weniger sinnvoll ist, so gilt doch, dass z.B ein Anstieg um 1 °C immer mit dem gleichen Sprung in der Skala verbunden ist, egal ob ich bei 5 °C oder bei 100 °C beginne - während der Sprung von einer 5,0 auf eine 4,0 im Hinblick auf direkt (Punkte) sowie indirekt (Leistung/Verständnis) gemessene Merkmale ein ganz anderer sein kann, als der von einer 2,0 auf eine 1,0.

          2) Zehn Physiker*innen messen mit dem gleichen Thermometer im gleichen Raum zu gleichen Zeit zehn Mal die gleiche (oder zumindest fast gleiche) Temperatur. Zehn Lehrer*innen können das gleiche Essay zur Gretchenfrage in "Faust" zehn Mal völlig unterschiedlich bewerten - von der Problematik des Leistungsvergleiches bei unterschiedlichen Anforderungen (z.B. verschiedenen Fächern) noch ganz abgesehen...

      • Wie sollte man denn aus Ihrer Sicht bei der Mittelung von Schulnoten verfahren? Dies ist ja in verschiedenen Fällen erforderlich, z. B. wenn es darum geht eine Halbjahresgesamtnote für einen Schüler/eine Schülerin im Fach X zu ermitteln, die sich aus verschiedenen Einzelnoten von Klassenarbeiten und der mündlichen Note zusammensetzen soll - unter Umständen auch noch unterschiedlich gewichtet.

        • @Jan: Rein mathematisch betrachtet bietet sich für die Mittelung von Schulnoten der Median an, der aber wieder mit anderen Problemen verbunden ist: Schreibt ein Schüler bei vier von sieben Zwischenprüfungen eine 2 und bei drei von sieben eine 3, läge er bei einer Durchschnittsnote von 2, bei drei 2en und vier 3en dagegen bei einer 3, was wenig fair erscheint. Denkbar wäre auch Berechnung einer Note auf die durschnittliche prozentuale Bewertung der entsprechenden Prüfungen, sofern eine solche erfolgt: Würde ein Schüler bei drei Zwischenprüfungen jeweils 62%, 57% und 61% der möglichen Punkte erreichen, ließe sich das arithmetische Mittel der drei Werte (60%) errechnen und die für dieses Gesamtergebnis adäquate Note vergeben. Sofern eine Gewichtung erforderlich sein sollte, ließe sie sich in beide Kalkulation problemlos integrieren.

  • Ich hätte zwei Fragen bezüglich der Zuordnung zu einer Skala.
    1) Handelt es sich bei Variablen mit Gruppen bei denen die Befragten keine genaue Angaben machen sondern sich zu bereits bestehenden Gruppen ordnen z.B. «Altersgruppen» des Typs 20-30, 21-30, 31-40 oder «Jahre der Berufstätigkeit» 0-5, 6-10, 11-15 u.s.w. um Ordinalskalierte? 2) Wird eine Variable z.B. Anzahl der Kinder: 0,1,2,…., >5 automatisch zu einer Ordinalskalierten wenn man sie Kategorien zuordnet (also 0=0, 1=1, 2=2, …,>5=6)

    • @TAMI: Vielen Dank für die beiden äußerst interessanten Fragen, an deren Beantwortung ich mich - ohne Gewähr - gerne versuchen möchte.

      1) Ja. Mit Werten in Kategorien (bzw. Klassen) wie "0-5" und "6-10" lässt sich - auch dann, wenn die Kategorien die gleiche Spannweite aufweisen - nicht mehr sinnvoll rechnen (Denn was wäre "6-10" + "0-5" - wohlgemerkt unter bewusster Setzung der Anführungszeichen?). Rechnen könnte man hier ersatzweise allenfalls mit den Klassenmitten, was aber zu erheblichen Verzerrungen führen könnte. Was aber durchaus möglich wäre, ist die Bildung von Reihenfolgen (Ein Befragter der Altersgruppe "21-30" ist älter als ein Befragter der Altersgruppe "11-20") sowie die Erfassung von Häufigkeiten (Die meisten Befragten gehörten der Altersgruppe "11-20" an). Derartig kategorisierte Daten vereinen damit alle Eigenschaften ordinal skalierter Daten auf sich. Sofern man noch über die ursprünglichen Daten verfügt, wäre eine Re-Transformation in metrische Werte durch Auflösung der Kategorien ja aber jederzeit möglich.

      2) Jein. Sofern die Kategorien wie im benannten Beispiel 0=0, 1=1, 2=2 etc. lauten, ist noch keine Transformation in ordinal skalierte Daten erfolgt. In dem Moment, in dem die Kategorie >5=6 gebildet wird, dagegen schon.

  • Hallo Christian,
    Bei einer Umfrage einer Projektarbeit haben wir nach der Mehrzahlungsbereitschaft der Teilnehmer gefragt. Als Auswahlmöglichkeit gab es die Antwortmöglichkeiten "0%", "<15%", "<30%","50%". Jetzt wollen wir eigentlich mittels verschiedener Regressionsanalysen den Einfluss verschiedener Merkmale wie Alter, Geschlecht, Studiengang, Persönlichkeitsmerkmale (UV) auf die Zahlungsbereitschaft (AV) ermitteln. Da es sich aber unserer Meinung nach ja ähnlich wie bei den Altersgruppen"20-30 Jahre" etc. auch um ordinalskalierte und nicht um metrische Daten handeln sollte sind wir uns nicht sicher wie wir nun fortschreiten sollten bzw. welches Regressionsmodell überhaupt geeignet ist.
    Eine Überlegung wäre es die Skala im Nachhinein anzupassen. Also konkret von 0%, 15%, 30% und 45% und nicht mehr von Bereichen zu reden und die Teilnehmer aus <50% und 50% zu den 45% zuzuordnen. So sollte es ja eigentlich ein metrisches Skalenniveau darstellen. Das wäre zwar nicht sehr schön, aber da wir nicht wissen wie wir das sonst lösen sollen unser letzter Ausweg. In einem vorherigen Kommentar hast du von einer Re-Transformation geredet. Hast du da vielleicht noch mehr Informationen zu oder eventuell einen anderen Vorschlag? Eventuell können wir ja auch die Antwortmöglichkeiten beibehalten und stehen nur auf dem Schlauch was das Regressionsmodell angeht.

    Vielen Dank schon einmal für deine Hilfe!

    P.S: Wir haben nicht sonderlich viel Ahnung von Statistik, eigentlich sollte die ganze Umfrage auch nur deskriptiv ausgewertet werden, jedoch ist jetzt der Wunsch seitens des Betreuers aufgekommen das ganze doch etwas detaillierter zu betrachten.

    • @Roman Martin:

      Vielen Dank für die Frage, die ich gerne bestmöglich beantworten möchte - auch wenn ich befürchte, dass ich euch mit der Antwort nicht viel Freude machen werde...

      Zunächst einmal sind Prozentwerte natürlich (ebenso wie Jahreszahlen) metrisch skaliert - allerdings habt ihr sie künstlich in Klassen aufgeteilt, die (was bei der Klassierung von Daten immer schlecht ist) aber nicht gleich breit sind (1%, 15%, 15%, 20%...). Infolge dessen liegen euch nun Daten vor, mit denen man rechnerisch eher wenig anfangen kann. Warum es nicht sinnvoll sein kann, allen Elementen in einer Klasse (z.B. der Klasse 1%-14%) den oberen Grenzwert dieser Klasse (14%) zuzuweisen, liegt auf der Hand: Hätten hier fünf Personen geantwortet, hätten vielleicht zwei bei 3%, einer bei 4%, einer bei 8% und einer bei 10% gelegen – durch eine Anhebung aller Werte auf 14% würde sich in einem solchen Fall eine ganz erhebliche Verzerrung ergeben. Besser rechnen ließe sich (unter der ebenfalls kippeligen Annahme relativer Gleichverteilung innerhalb der Klassen) zwar gegebenenfalls mit den Klassenmitten (untere Klassengrenze + obere Klassengrenze -> Ergebnis durch 2 teilen), aber auch hier sorgen die abweichenden Klassenbreiten für Probleme hinsichtlich der Vergleichbarkeit.

      Als Basis für eine Regressionsanalyse sind die erhobenen Daten daher meiner Einschätzung nach leider gänzlich ungeeignet – hier lässt sich bedauerlicherweise auch durch eine Transformation nichts mehr retten. Was ich aber – in Unkenntnis der Erhebungsdetails – für anwendbar halte, ist der Chi-Quadrat-Test auf stochastische Unabhängigkeit. Vielleicht könntet ihr euren Betreuer damit ja besänftigen...

      https://wissenschafts-thurm.de/grundlagen-der-statistik-der-chi-quadrat-unabhaengigkeitstest/

  • Hallo Christian,

    ich hätte auch eine Frage. Ich habe Daten mittels eines psychologischen Fragebogens erhoben und möchte berechnen ob die beiden Variablen (Alter und Geschlecht) einen Einfluss auf das Vorliegen einer depressiven Symptomatik haben. Das Alter sollte laut der Hypothese in zwei Stufen unterteilt sein (17-30 & 31-63). Die Aufteilung ergibt sich aus den realen Alterswerten der Teilnehmer was wahrscheinlich sehr willkürlich ist. Kann ich damit trotzdem rechnen und die Variable Alter dummykodieren in 0="17-30" und 1="31-63" ? Oder macht ist es sinnvoller mit den realen Werten zu rechnen und bei der Auswertung eine augenscheinliche Unterteilung vorzunehmen? Das gleiche gilt auch für die Werte der AV (Depressionswert) ich könnte die Werte in drei Kategorien aufteilen (unauffällig, mittelmäßig auffällig, klinisch auffällig) oder eben mit den realen Punktwerten des Fragebogens rechnen. Mein statistisches Wissen ist leider zu begrenzt um beurteilen zu können ob und wie es einen Sinn macht mit den Daten zu rechnen ohne völlig unnützes Zeug zu berechnen. Vielleicht hast du ja einen Tipp für mich, ich wäre dir auf jeden Fall sehr dankbar für ein kurzes Feedback.

    Vielen Dank im Voraus!

    Liebe Grüße

    Kim

  • @Kim: Vielen Dank für die spannende Frage, die ich ohne detaillierte Kenntnis der Erhebung (Wie sind die Daten zustandegekommen? Welche Forschungsfragen sollen beantwortet werden? Welche statistischen Tests sollen zum Einsatz kommen und welche Kennzahlen sind zu berechnen?) leider nur unzureichend beantworten kann. Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass man mit den realen und unklassierten Werten rechnen sollte, wenn diese vorliegen. Eine Klassierung kann allerdings dennoch - z.B. in Vorbereitung der Durchführung eines Chi²-Anpassungstests - sinnvoll sein. Falls Interesse besteht, können wir das sehr gerne per E-Mail im Detail besprechen: creinboth@hs-harz.de.

  • Vielen Dank für die interessanten Erläuterungen!
    Ich habe eine konkrete Frage: Im Rahmen einer Analyse möchten wir die Wohnqualität unterschiedlicher Siedlungen vergleichen. Dazu haben wir die betrachteten Siedlungen in unterschiedliche Teilräume unterteilt und diesen Teilräumen jeweils eine Qualitätsstufe auf einer fünfstufigen Skala zugeordnet. Nun möchten wir für jede der betrachteten Siedlungen eine "Gesamtqualität" ermitteln, um die Siedlungen miteinander vergleichen zu können. Unser Gedanke war es, dazu jeweils die Flächenanteile aller Teilräume gleicher Qualitätsstufe innerhalb einer Siedlung zu ermitteln und mit dem jeweiligen Skalenwert (1 bis 5) zu multiplizieren. Dieser Schritt würde entsprechend für jede der fünf Qualitätsstufen erfolgen und anschließend würden die fünf Werte zu einem "Gesamtqualitätswert" der Siedlung aufaddiert.
    Nach Ihren Erläuterungen ist dieses Verfahren aber offenbar nicht zulässig, da es sich bei den Qualitätsstufen ja um ordinalskalierte Daten handelt, die nicht "normal" verrechnet werden dürfen (so wie dies auch bei Ihrem Beispiel zu den Schulnoten der Fall ist).

    Wie könnten/müssten wir stattdessen vorgehen, um die betrachteten Siedlungen miteinander vergleichen bzw. in eine Rangfolge bringen zu können?

    • @Jan: Vielen Dank für die interessante Frage - das hört sich nach einem durchaus spannenden Projekt an. Spräche denn grundsätzlich etwas dagegen, anstelle des arithmetischen Mittels den Median zu verwenden und die Ergebnisse nach Flächengröße zu gewichten?

  • Hallo Christian,

    ich habe auch eine Frage. Bin mit etwas unsicher mit den Skalenniveaus. Innerhalb meines Fragebogens zur Erforschung der Wirkung von Online-Rezensionen sollen die Teilnehmer einmal einstufen ob es sich bei einer gezeigten Online-Rezension um eine "kurze" oder "lange" Bewertung handelt. Ich würde hier das "nominale Skalenniveau" wählen. Ordnen kann man die zwei ja nicht wirklich oder?
    Ebenso soll eingeschätzt werden, ob die Online-Rezension "sehr positiv", "positiv", ... oder "sehr negativ" ist (insgesamt 5 Abstufungen"). Hierbei handelt es sich dann doch um eine ordinale Skala oder?

    • @Jaqueline: Vielen Dank für die spannende Frage - die Antwort lautet "jein" und "ja". Bei "kurz" und "lang" würde ich ad hoc ebenfalls von einer nominalskalierten Variable ausgehen. Man könnte aber durchaus auch argumentieren, dass eine Variable mit den Ausprägungen "sehr lang", "lang", "kurz" und "äußerst kurz" ja definitiv ordinal skaliert wäre und es daher auch eine auf "lang" und "kurz" verkürzte Skala sein sollte. "Lang" ist immerhin länger als "kurz", insofern ist eine natürliche Reihenfolge erkennbar. Schwierig - ich halte beides für begründbar. Einfacher verhält es sich mit "sehr positiv", "positiv" etc. - diese Skala ist in der Tat eindeutig ordinal.

  • Hallo Christian
    Vielen Dank für die interessanten Ausführungen.
    Ich helfe meinem Patensohn bei der Auswertung eines Experiments, das er für seine Maturaarbeit durchgeführt hat, ohne vorher genügend Beratung erhalten zu haben.
    Er untersucht die Wirkung von Musik und Motivational Speech auf die Laufleistung von MItschülern (gemessen in Metern).
    Drei Gruppen: Kontrolle, Musik, Speech.
    Alle liefen einen Prä-Test-Lauf. Beim Post-Test-Lauf (Kontrolle wie beim Prä-Test, die anderen mit Musik oder Motivational Speech, je nach Gruppenzuteilung).
    Daneben stellte er den Probanden mehrere Fragen (tw. gruppenspezifisch), alle mit demselben Aufbau. Z.B. Denkst du, dass dich die Musik hat schneller rennen lassen? Antwortmöglichkeiten von 1 bis 5, wobei nur die Ankerpunkte benannt wurden: "Ich glaube, sie machte mich viel langsamer / Ich glaube, sie machte mich viel schneller. Oder es wurde gefragt, wie gut die Musik gefallen hat. Der allergrösste Teil der Probanden kreuzten, wie vorgesehen, nur die Kästchen mit den ganzen Zahlen von 1 bis 5 an. Wenige machten in der Mitte zwischen zwei Zahlen ein Kreuz.
    Hauptfragestellung ist, welche Intervention stärker ist, gemessen an der Streckendifferenz von Prä- und Posttest.
    Untersucht werden soll zusätzlich aber sowohl der Einfluss auf die Streckendifferenz als auch allfällig vorhandene gegenseitige Abhängigkeit der im Fragebogen erhobenen Variablen. Beim Frageobogen handelte es sich nicht um ein validiertes Instrument, sondern um "frei formulierte Fragen".
    Die Fragen mit den Antwortmöglichkeiten von 1-5: Ist dies Quantitativ diskret ("rechenbar") oder ordinal?. Falls ordinal: äquidistand oder nicht äquidistant?
    Wie soll mit den wenigen "nicht-ganzzahligen" Antworten verfahren werden?
    Welche Korrelationsmethode darf bei den Fragebogenfragen gegenseitig verwendet werden? (Pearson, Spearman oder Kendall?)
    Welche Regressionsmethode darf angewendet werden? (Die Fragebogenfragen könnten neben der Intervention evtl. als weitere erklärende Variablen für die Streckendifferenz im Modell gelten.)
    Ich bin sehr gespannt. (Und muss die Antwort dann auch noch in R umsetzen, das ich selber erst am lernen bin, da ich keinen Zugang mehr zu SPSS habe.
    Vielen Dank im Voraus!
    Ernst

    • @Ernst: Vielen Dank für die interessante Frage, die ich aufgrund längerer Abwesenheit leider erst verspätet (vermutlich zu spät - mea culpa) beantworten kann. Zu Ihrer Frage daher kurz einige zusammenfassende Anmerkungen (bei Interesse gerne ausführlicher):

      1) Interessantes Thema, gutes Set-Up (mir Prä/Post und Kontrollgruppe!)

      2) Für die Probanden muss klar erkennbar sein, ob sie bei einer Skala nur die Skalenpunkte ankreuzen, oder ihre Kreuze auch zwischen die Skalenpunkte setzen können. Wenn ein Teil der Probanden bei jeder Frage nur die Skalenpunkte nutzt, während ein anderer Teil der Probanden auch in den Zwischenräumen ankreuzt, wäre zunächst sicherzustellen, ob diese Klarheit gegeben war.

      3) Ohne einen diesbezüglichen Test der Skala vorgenommen zu haben, gehe ich allein auf Basis der Beschreibung der Items davon aus, dass es sich um ordinalskalierte Variablen handelt. Dass man das Kreuz auch zwischen die Skalenpunkte hätte setzen können, macht die Skala noch nicht unbedingt zu einer äquidistanten Skala, da die wahrgenommenen Abstände zwischen den einzelnen Items trotzdem voneinander abweichen können. In diesem Fall wären Spearman oder Kendall die Korrelationskoeffizienten der Wahl.

      4) Problematisch ist in diesem Fall der Umgang mit den wenigen "Zwischenwerten". Vielleicht kann man diese jeweils als Mittelwert der beiden umschließenden Skalenpunkte in den Datensatz aufnehmen oder als fehlende Werte kennzeichnen? Um hierzu (und eigentlich auch zu den anderen Fragen) eine fundierte Auskunft geben zu können, müsste ich vorab einen Blick auf den Fragebogen werfen, den Sie mir aber sehr gerne jederzeit per E-Mail zukommen lassen können.

      5) Ob eine Regressionsanalyse geeignet ist, hängt letztendlich davon ab, ob ein linearer Zusammenhang zwischen dem motivierenden Faktor und dem Ergebnis zu vermuten ist. Ist das denn hier der Fall - und falls ja, warum?

      6) R ist ein großartiges Tool - wenn man den Umgang mit SPSS gewohnt ist und nicht ganz auf den Komfort (der ja aber auch ein wenig einengt) einer fertigen Statistiklösung verzichten möchte, findet man im Netz sehr gute und vollkommen kostenfreie Alternativen:

      https://wissenschafts-thurm.de/kostenlose-alternativen-zu-spss-fuer-studierende-was-koennen-past-pspp-co/

      Viele Grüße und viel Erfolg bei der weiteren Datenauswertung!

      Christian

  • Guten Tag,
    danke für den Artikel und die hilfreichen Kommentare. Ich hätte ebenfalls eine Frage zu Messniveaus: ich habe kognitive Tests mit Personen durchgeführt, also bestimmte Fähigkeiten getestet (z.B. Visuelles Erkennen oder räumliches Denken, wie bei einem IQ-Test). All diese Testbögen werden am Ende anhand der Punktzahl ausgewertet, die der Teilnehmer erreicht hat (z.B. 15/20 Punkten). Nun meine Frage: sind diese Werte ordinal oder metrisch zu bewerten? Ich habe bereits gesehen, dass bei Fragebögen (z.B. "Wie gut fühlen Sie sich heute auf einer Skala von 1-10?") als ordinal zu bewerten sind. Meiner Auffassung nach wäre die Anzahl von richtigen Antworten bei einem Test aber metrisch, da 5 richtige Antworten halb so viele sind wie 10. Liege ich damit richtig?
    Und wie verhält es sich, wenn ich einen Fragebogen habe, auf dem nur mit "ja" und "nein" geantwortet werden kann- ist die Anzahl von "Ja's" als Endpunkt dann metrisch oder nominal skaliert?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

    • Der Auffassung, dass ein Anteilswert (also z.B. 60% aller möglichen Punkte wurden erreicht) als metrisch zu werten ist, schließe ich mich grundsätzlich an. Ob die Berechnung metrischer Kennzahlen in diesem Fall sinnvoll ist, hängt allerdings auch von den Items selbst ab. Haben alle zu beantwortenden Fragen die gleiche Wertigkeit, wäre z.B. die Berechnung des arithmetischen Mittels gerechtfertigt, unterscheiden sie sich jedoch stark z.B. mit Blick auf ihren Schwierigkeitsgrad oder ihre Aussagekraft, wäre dies nicht der Fall. Zu Ihrer zweiten Frage: Bei einer reinen Ja/Nein-Variablen handelt es sich um ein sogenanntes dichotomes Merkmal, welches als nominalskaliert zu betrachten wäre.

      Beste Grüße

      Christian Reinboth

  • Sehr geehrter Herr Reinboth, ich hätte eine Frage und zwar wäre die Angabe: In einer Umfrage wurde den Befragten eine Liste mit Filmgenre ("Komödie", "Krimi", etc.) vorgelegt, die sie entsprechend Ihren Vorlieben auswählen ("ankreuzen") sollten. Auf welchem Skalenniveau wurde hier gemessen? Gäbe es auch andere Möglichkeiten, die Vorlieben zu messen? Wenn ja, welche?

    Vielen dank im Voraus und viele Grüße,
    Nina

    • Bei Filmgenres handelt es sich eindeutig um nominalskalierte Angaben: Sie lassen sich in keine natürliche Reihenfolge bringen (also kein "Krimi steht immer vor SciFi"), feststellbar sind lediglich Gleichheit oder Ungleichheit (d.h. "diese beiden Filme gehören dem gleichen Genre an"). Abfragen könnte man solche Vorlieben neben einer einfachen Ankreuzliste z.B. auch über eine Skala, bei der sich die Probandinnen und Probanden jeweils zwischen zwei Genres entscheiden müssten ("Was würden Sie lieber sehen: Krimi oder Komödie?") oder eine Präferenzrangfolge ("Bringen Sie diese zehn Filmgenres in die von Ihnen bevorzugte Reihenfolge, angefangen mit Ihrem Lieblingsgenre.")

      Beste Grüße

      Christian Reinboth

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