Wer kennt das nicht? Da produziert man im Studium einen Haufen Notizen und am Ende schaut man sich all das, was man zusammengetragen hat, nur noch halbherzig an – auch, weil man durch Vieles gar nicht mehr so richtig durchsteigt. Was wären da Notizen mit Nutzen? Die Lösung: Die Cornell-Methode.
Der französische Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion war ein echtes Genie. Ihm gelang etwas, woran viele andere zuvor gescheitert waren: Er entschlüsselte im 18. Jahrhundert die altägyptischen Hieroglyphen. Dabei half ihm eine steinerne Tafel mit Aufzeichnungen in verschiedenen Sprachen, der Stein von Rosette. Wie hilfreich doch Notizen sein können, wenn man weiß, sie zu nutzen!
Notizen haben tatsächlich viele Vorteile – gerade im Studium:
Gerade wenn man sich mit dem Fach Recht beschäftigt, kommt man um Notizen nicht herum: Neben Inhalten aus Büchern und Aufsätzen sind es vor allem die Mitschriften in Vorlesungen, die so manchen Ordner füllen. Zwar ist das Gewissen beruhigt, wenn man etwas aufgeschrieben hat. Aber viel zu selten wird auch aktiv damit gearbeitet. Oder man kann die eigenen Aufzeichnungen wie Champollions Hieroglyphen hinterher womöglich gar nicht mehr richtig entziffern und einsortieren.
Wer effektiv und effizient arbeiten will, sollte planvoll vorgehen. Eine Möglichkeit bietet die Cornell-Methode. Die wurde bereits in den 1940er Jahren an der amerikanischen Cornell University entwickelt.
Und wie funktioniert die Cornell-Methode? Ganz einfach: Man braucht nur ein Blatt Papier (oder man erstellt sich eine entsprechende Dokumentenvorlage für den PC, das Notbook oder ein Tablet). Empfehlenswert ist es, das Blatt dann in vier Bereiche zu teilen: eine Kopfzeile, eine linke und eine rechte Spalte und eine Zusammenfassung.
Wie man die Kopfzeile gestalten will, das bleibt einem selbst überlassen. Hier ein Vorschlag mit drei Spalten:
Diese Spalte ist die größte. Sie nimmt etwa 2/3 des Blattes ein (ca. 14 cm). Das bietet genug Platz für die eigentlichen Notizen. Man sollte keine Romane schreiben oder irgendwelche Inhalte Wort für Wort festhalten. Drei Tipps für bessere Notizen:
Während man die Notizen in der rechten Spalte festhält, bleibt die linke Spalte frei. Sie wird bei der Nachbereitung interessant. Die sollte man übrigens zeitnah durchführen! Dabei kann man sich folgende Fragen stellen:
Das Interessante: Diese Spalte verführt einen regelrecht dazu, sich eigene Gedanken zu machen. Damit wird man aktiv!
Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen bietet die Zusammenfassung die Möglichkeit, die Quintessenz der Mitschrift in wenigen Sätzen festzuhalten (drei bis vier Sätze sind vollkommen in Ordnung). Beim Wiederholen hat man damit einen schnellen Überblick, ohne sich erst durch Wust an Inhalten hindurchkämpfen zu müssen.
Ein Muster könnte bespielsweise so aussehen:
Ein solches Muster lässt sich natürlich einmal vorbereiten, abspeichern und dann bei Bedarf immer wieder ausdrucken!
Notizen mit der Cornell-Methode brauchen nicht viel Übung. Sie lassen sich sofort und unproblematisch einsetzen. So hat man eine Methode für viele Zwecke!
Mit der Cornell-Methode lassen sich Inhalte nicht nur aufnehmen. Sie bietet vor allem eine gute Grundlage, um mit den eigenen Aufzeichnungen aktiv zu arbeiten. Und das ist ja der eigentliche Sinn.
Ausprobieren und kreativ sein.
Außerdem lässt sich die Cornell-Methode gut in die eigene Lernstrategie einbinden und mit anderen Methoden kombinieren (etwa Mindmapping). Lohnend kann es auch sein, mit Farben und Markierungen zu arbeiten. Wer Anregungen sucht, findet eine Menge kreativer Beispiele z. B. auf YouTube. Am Ende ist es wichtig, den eigenen Stil zu finden.
Nur nebenbei: Notizen mit der Cornell-Methode eignen sich auch hervorragend für die spätere Berufspraxis!
Und hier noch einmal alles als Schaubild:
Und wie sind die eigenen Erfahrungen? Lieber handschriftliche Notizen oder mit PC?
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