Bau und Liegenschaften
Nur wenige Campusbewohner bemerken die stillen aber aktiven Kräfte, die das Campusgelände immer wieder auffrischen. An intakten Campusgebäuden, gepflegten Grünflächen und reibungslos verlaufenden Modernisierungsvorhaben bemerkt man die handwerklichen und planerischen Talente der Bau- und Liegenschaftsabteilung. Deshalb kann es nur nützlich sein, mehr über diese stillen und fleißigen „Hüter des Campus“ zu erfahren, die Gebäude und Gelände von Semester zu Semester aufhübschen und Anknüpfungspunkte zum Liegenschaftsamt aufdecken.
Wer schon einmal mit einem inkonsequenten Putzplan in der Wohngemeinschaft zu tun hatte, realisiert schnell, warum sich eine Hochschule nicht auf grobmaschig gestrickte Putzpläne verlässt und eigene Fachabteilungen mit dem Campusmanagement verpflichtet. Natürlich hinkt dieser Vergleich gewaltig, da spätestens vor dem nächsten angekündigten Elternbesuch die Gemeinschaftszone wieder strahlt. Aber wer hält den Campus in Schuss und organisiert die Versorgungsketten, die eine intakte Campusinfrastruktur beschreiben und dauerhaft nutzbar machen? Mit den Worten von Udo Lindenberg gekontert: „Einer muss den Job ja machen“, und genau das betrifft die Bau- und Liegenschaftsabteilung einer Hochschule.
Zunächst stellt sich die Frage, was eine Liegenschaft ist. Klassisch versteht man unter der Liegenschaft ein „unbewegliches Sachgut“, es könnte also ein Grundstück oder ein Bauwerk sein. Sofern man ein Grundstück als Liegenschaft bezeichnet, sind die darauf errichteten Immobilien einbezogen. Ein Liegenschaftsgelände kann mit unterschiedlichen Gebäuden bebaut sein. Typisch für eine Hochschulliegenschaft sind die Gebäude der auf dem Campus befindlichen Fakultäten oder Fachbereiche sowie deren Verwaltungs- und Forschungsgebäude. Es lässt sich keine pauschale Aussage darüber treffen, wie die „Durchschnittsliegenschaft“ bestückt sein muss, ein Campus wächst traditionell, und wenn es der Hochschulbetrieb erfordert, können Bestandsgebäude zusammengelegt, verlassen oder neu bezogen werden. Und das genauso, wie es das Flächenmanagement vorsieht. Bau und Liegenschaftsabteilungen erstellen im Falle eines Neubaus die Nutzungs- und Belegungskonzepte und stellen sicher, dass die Auftragsvergabe ordnungsgemäß erfolgt, denn bei der Abwicklung der Aufgaben wird oftmals auf das Know-how von Fremdfirmen zurückgegriffen. Das Aufgabenportfolio des der Abteilung erstreckt sich von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zählermanagement.
Vielerorts als Abteilung oder Dezernat für Bau und Liegenschaften, oder Bau, Liegenschaften und Technik bekannt, sorgen planerische und handwerkliche Talente für den reibungslosen Ablauf an und um die Infrastruktur des Campus. Wie diese Organisationseinheit der Hochschule tatsächlich heißt, lässt sich über die Hochschulwebsite erfahren. Für diese Fachabteilung gleicht kein Semester dem anderen und dabei sind die saisonalen Herausforderungen noch nicht einmal mit einbezogen. Dort, wo sich im Herbst noch das Laub tummelt, möchte im Winter gestreut werden und im Sommer der schnell erreichbare Weg in den Hörsaal bestehen. Denn, wo kein Durchkommen ist, studiert es sich schwer.
Kommen wir nun zu den Anknüpfungspunkten, die Studierende mit dem Liegenschaftsbüro haben. Das Aufgabengebiet der Fachabteilung umfasst technische und umweltbezogene Fragen zu Gebäuden auf dem Campus. Hier können Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit in Richtung des Liegenschaftsamts weitergegeben werden. Bei Sicherheitsbedenken oder Fragen zur baulichen Substanz der Gebäude auf dem Campus stellt das Liegenschaftsamt den richtigen Ansprechpartner dar. Für Sicherheitsbedenken oder Fragen zum Schließdienst von Gebäuden können die Ansprechpartner der Bau und Liegenschaft ebenfalls Auskunft geben. Sollte die Präsentationstechnik der Seminarräume defekt oder beschädigt sein, so kann eine Störungsmeldung eingereicht werden. Fällt während des Lernmarathons vor der Prüfung eine Glühbirne aus, so wird diese ganz sicher nach Meldung getauscht. Sollten Haustechniker des jeweiligen Fachbereichs zur Verfügung stehen, werden diese Anliegen weitergeleitet und schnellstmöglich bearbeitet. Für eine Direktmeldung genügt eine E-Mail oder Nutzung des hochschulinternen Ticketsystems. Manche Meldungen lassen sich aber nicht aufschieben und daher verfügen viele Hochschulen über einen Sicherheitsdienst, der außerhalb der regulären Arbeitszeit wichtige Stör- und Havariemeldungen entgegennimmt.
Sofern nicht anders geregelt, finden sich die Kontaktdaten der Sicherheitsdienste auf der Hochschulwebsite. Die Bau- und Liegenschaftsabteilungen stellen einen Zugewinn für Infrastruktur- und Studienqualität auf dem Campus dar. Mit den Worten von Goethe: „Wer besitzt, der muß gerüstet sein.“ Hochschulen decken mit diesen zuverlässigen Koordinationsabteilungen wichtige Aufgaben zum Erhalt des Campus ab. Es sind eben die „Hüter des Campus“.
Illustration: Ellen Burgdorf auf Basis von bikablo