Als Hochschullehrer habe ich derzeit mit der Studentengeneration Y zu tun. Diese nach 1980 geborenen Personen werden mit Eigenschaften wie weltoffen, anspruchsvoll, mobil, flexibel, technikaffin und egoistisch in Zusammenhang gebracht.
Weniger charmant titelte das amerikanische Magazin „Time“ über diese Generation: „Faul, narzisstisch und mit großer Anspruchshaltung“. Mit diesem Urteil würde ich meine Studenten jetzt mal nicht in Zusammenhang bringen wollen. Was ich allerdings schon beobachte, ist eine größere Bedeutung des „Ich“ im Vergleich zum „Wir“ – sofern das Wir mehr ist als Familie und Facebook Freunde. Nun bin ich der Auffassung, dass Führungskräfte in Unternehmen auch gesellschaftliche Verantwortung übernehmen müssen. Insofern wird man von Studierenden auch verlangen können, dass sie sich für mehr interessieren, als die nächste Klausur mit einer möglichst guten Note bei einem geringstmöglichen Aufwand zu bestehen.
Anzeige
Echos Dots und Smart Bulb zum Spitzenpreis! Jetzt zugreifen!
Hol dir jetzt das smarte Bundle und bring mehr Komfort in dein Zuhause! Du erhältst zwei Echo Dots der 5. Generation in Anthrazit – die praktischen Sprachassistenten mit Alexa, die Musik abspielen, Smart-Home-Geräte steuern und auf deine Fragen antworten. Dazu gibt es die Philips Hue Smart Bulb (E27), mit der du deine Beleuchtung bequem per Sprachsteuerung oder App anpassen kannst.
Nur für kurze Zeit: Statt 145,97 € jetzt für nur 52,98 €!
Angebot gültig bis zum 20. November um 17:00 Uhr – greif schnell zu, bevor es vorbei ist!
Vor diesem Hintergrund habe ich mich sehr über eine Anfrage von Studierenden gefreut, die von mir und meinen Kollegen Jens Cordes bei Forschungsprojekten, Bachelor – und Masterarbeiten zum Thema Migrationsmarketing betreut werden. Sie haben den Wunsch geäußert, in einem Workshop mit uns über Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zu diskutieren. Das Treffen fand letzte Woche an unserer Hochschule in Wernigerode statt (nebenbei bemerkt: für die Studierenden sind jetzt Semesterferien). Zunächst berichteten Ellen Burgdorf und Annemarie Runge über Ihre empirische Untersuchung der Migrationsbereitschaft und der damit verbundenen Entscheidungsfaktoren ausländischer Studenten an der Hochschule Harz. Es geht hierbei um die Frage, warum sich ausländische Studenten für Deutschland und die Hochschule Harz entschieden haben. Einer ähnlichen Fragestellung geht der Student Tobias Skaloud mit seiner Befragung nach, die er an einer französischen Hochschule in Rennes zum Thema Migrationsbereitschaft von Studierenden durchführt. Ebenfalls eine empirische Untersuchung wird von Frau An Tran im Rahmen ihrer Masterarbeit in Vietnam durchgeführt. Sie möchte herausbekommen, wie attraktiv Deutschland und deutsche Unternehmen für vietnamesische Hochschulabsolventen sind. Henrik Pieper wird sich in seiner Arbeit eher theoretischen Fragestellungen widmen und der Frage nachgehen, wie sich die Motivation zur Migration messen lassen kann. Darauf aufbauend könnten dann „Motivationstypen der Immigrationsbereitschaft“ identifiziert werden. Schließlich präsentierte noch Alexander Kaiser seinen Ansatz einer quantitativen Untersuchung der Wanderungsbereitschaft innerhalb Europas unter besonderer Berücksichtigung der Migrationsmotivation.
Anschließend diskutierten wir im Plenum den bisherigen Forschungsstand. Für mich haben sich aus dieser Diskussion heraus folgende Erkenntnisse ergeben:
- Der Wunsch ein Land zu verlassen und anderswo zu arbeiten oder zu studieren entsteht nicht spontan, sondern ist das Ergebnis eines Prozesses, in dem es Schlüsselereignisse gibt, die die Wanderungsbereitschaft fördern.
- Die Migrationsbereitschaft ist in einzelnen Nationen sehr unterschiedlich ausgeprägt und hängt sowohl von volkswirtschaftlichen (zum Beispiel Arbeitslosenquote) als auch von kulturellen Determinanten ab.
- Das Bild das man sich von Deutschland macht, differiert in einzelnen Nationen und wirkt sich unmittelbar auf die Wanderungsbereitschaft aus.
Aus diesen Erkenntnissen ziehe ich im Wesentlichen zwei Schlüsse für den konkreten. Anwerbungsprozess von Studierenden oder ausländischen Fachkräften. Erstens sollte der Anwerbungsprozess schon sehr frühzeitig beginnen, um Einfluss auf Schlüsselereignisse in der Lebensphase der Umworbenen nehmen zu können. Beispiele wären ein Schüleraustausch oder deutsche Sprachkurse. Weiterhin scheint eine generelle Anwerbungsstrategie im Ausland wenig Sinn zu machen, sondern man muss länderspezifisch vorgehen. Eventuell könnte man ähnlich strukturierte Länder zu „Anwerbungsclustern“ zusammenfassen.
Wir planen die Ergebnisse zu publizieren und ich werde sie hier in diesem Blog natürlich auf dem Laufenden halten.
Der Beitrag erschien zuerst auf www.wirtschafts-thurm.de