Digitales Publizieren

Nach der Fertigstellung Deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit stellt sich Dir vielleicht die Frage, was damit nun geschehen soll. Das Erstellen der Abschlussarbeit hat viel Fleiß und Nerven gekostet und daher liegt es nahe, über eine weitere Verwendung nachzudenken. Wir zeigen Dir, welche Möglichkeiten das digitale Publizieren im Internet bietet und worauf Du achten musst.

Digitales Produzieren
kaboompics Pixabay License

Vorteile des digitalen Publizierens

Im Vergleich zur Papierform sind mit dem digitalen Publizieren im Internet einige Vorteile verbunden:


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  • Deine Arbeit liegt mutmaßlich sowieso schon in digitaler Form als Word-Datei oder Latex-Datei vor. Das Erstellen einer Druckvorlage entfällt somit bei vielen Varianten des digitalen Publizierens.
  • Du hast die Möglichkeit, ohne zusätzliche Kosten zu veröffentlichen.
  • Digitale Dateien können nach Schlüsselbegriffen durchsucht werden, bieten also einen Zusatznutzen für den Kunden.
  • Digitale Dateien sind multimediafähig und können beispielsweise Bilder, Videos, Töne und 3D-Animationen integrieren.
  • Du kannst Links einbauen, so dass eine Vernetzung mit dem Wissen anderer realisiert wird.
  • Deine Arbeit ist über das Internet weltweit verfügbar.
  • Auch unter dem Blickwinkel der Mobilität spricht einiges für das digitale Publizieren. Zwar kann der Leser auch ein einzelnes konventionelles Buch mitnehmen und an jedem Ort lesen, bei einer größeren Anzahl Bücher wird es schon schwierig. Auf mobilen Endgeräten wie einem Tablet oder einem E-Book-Reader haben dagegen ganze Bibliotheken Platz.

Formen digitalen Publizierens

Welche Möglichkeiten hast Du nun konkret? Folgende Varianten digitaler Publikationen gibt es:

  • Speichermedien
    Die Möglichkeit wissenschaftliche Arbeiten auf CD zu brennen oder ein anderes Speichermedium wie einen USB-Stick zu nutzen, führen wir nur der Vollständigkeit halber auf. Früher war es durchaus üblich, CDs für Publikationszwecke zu nutzen und vereinzelt kann man auch noch Bücher mit beiliegender CD kaufen, doch ist diese Variante technisch überholt und Du kannst es getrost vergessen. Das Wissen wird heute auf Servern gespeichert und steht online in der Cloud zur Verfügung.
  • PDF-Dokument auf der eigenen Webpräsenz
    Du hast bereits eine eigene Homepage oder betreibst einen Blog und Deine wissenschaftliche Arbeit ist für Deine Leser von Interesse? Dann kannst Du die Bachelorarbeit oder Masterarbeit auf Deiner Webpräsenz zum Download anbieten. Wissenschaftliche Reputation wirst Du damit allerdings nicht erzielen. Wenn Dir daran gelegen ist, dann wäre Open Access eine Option für Dich.
  • Open Access
    Immer mehr Hochschulen und Forschungseinrichtungen bieten eine Veröffentlichung auf ihren Hochschulservern an und somit die Aufnahme in ein Repositorium – so nennt man Datenbanken, in denen wissenschaftliche Arbeiten aufgenommen und zur kostenlosen Nutzung angeboten werden. Akzeptiert werden aber nur qualitativ hochwertige Arbeiten. Bei der Hochschulbibliothek der Universität Magdeburg ist dafür beispielsweise eine Empfehlung des Gutachters der Bachelorarbeit oder Masterarbeit notwendig.[1] Deutschlandweit gibt es 152 Repositorien, die allerdings nicht miteinander vernetzt sind und sich daher auch nicht mit einer zentralen Suchmöglichkeit durchforsten lassen[2]. Als zentrales Projekt in Fragen des Open-Access entwickelt sich zunehmend das OAN (Open Access Netzwerk). Hier sind mehrere Datenbanken zusammen geschlossen. Open Access ist für Nutzer kostenlos, dass bedeutet aber nicht kostenfreies Publizieren. Der Unterhalt der Server und der Aufbau sowie die Pflege der Datenbanken kosten natürlich Geld, das jemand bezahlen muss. Hier gibt es unterschiedlichste Finanzierungsmodelle. Teilweise übernehmen die Betreiber der Repositorien (z.B. die Hochschulen) die Kosten oder es gibt Fördergeld von staatlichen Einrichtungen oder aber die Autoren werden zur Kasse gebeten. Wenn Du mit Deiner Arbeit Geld verdienen willst, musst Du andere Wege wählen. Eine E-Book-Veröffentlichung wäre eine Möglichkeit.
  • E-Book als Selfpublisher
    Du kannst Deine wissenschaftliche Arbeit ohne Einschaltung eines Verlages direkt als E-Book veröffentlichen. Diese Variante bezeichnet man als Selfpublishing. Marktführer ist Amazon mit seinem KDP-Programm (Kindle Direct Publishing). Apple ist eine weitere Möglichkeit, wohingegen Google Play für wissenschaftliche Arbeiten eher nicht in Frage kommt. Es gibt noch eine große Anzahl weiterer Buchshops, wo Dein E-Book verkauft werden kann. Um diese Shops zu beliefern, empfiehlt sich die Einschaltung sogenannter Distributoren: Xinxii, BookRix und libreka sind bekannte Distributoren für E-Books. Unterschätze aber nicht den Aufwand, den Du als Selfpublisher hast. Du musst für die Auswahl des richtigen Partners eine Reihe von Fragen beantworten: Welchen Anteil vom Verkaufspreis bekomme ich? Wie hoch sind die Kosten? Wie lange ist die Vertragsbindung? Sind die E-Books kopiergeschützt? In welchem Format muss ich die Datei (z.B. PDF oder ePub) übergeben? [3]
  • E-Book mit Buch
    Die Digitalisierung hat auch vor dem Buchdruck nicht halt gemacht. Beim Print-on-Demand (PoD) ist es möglich, Deine Arbeit nur dann zu drucken, wenn sich ein Käufer findet. Der wichtigste Anbieter für wissenschaftliche Arbeiten ist der GRIN Verlag, der auch über die Webseiten Examicus.de, Diplomarbeiten24.de und Hausarbeiten.de Kunden akquiriert. Ebenso wie bei epubli und BoD – zwei weitere wichtige Anbieter im PoD-Segment – wird Deine Arbeit als E-Book und in einer Printversion zum Verkauf angeboten. Sofern minimalste Standards erfüllt sind, kann bei den genannten Anbietern jede Arbeit veröffentlicht werden. Aus diesem Grund ist mit einer Veröffentlichung bei diesen Anbietern auch keine wissenschaftliche Reputation zu erzielen.

Tipps

Abschließend noch ein paar Tipps:

  • Werde Dir über Deine Ziele und Motive im Klaren
    Die Frage, welche die richtige Publikationsform für Dich ist, hängt maßgeblich von Deinen Zielen und Motiven ab. Wir haben im E-Book „Wissenschaftliche Arbeiten planen“ über verschiedene Motive geschrieben, juristische Fragen angesprochen und auch die Möglichkeit der klassischen Fachverlage mit abgehandelt.[4]
  • Kläre, ob es an Deiner Hochschule ein Repositorium gibt
    Für Deine wissenschaftliche Reputation ist diese Variante die beste Lösung.
  • Überschätze nicht die Möglichkeit des Geldverdienens
    Häufig sind mit dem Verkauf wissenschaftlicher Arbeiten unrealistische Vorstellungen verbunden. Google am besten selber mal, welche Erfahrungen andere Studenten gemacht haben. Sei froh, wenn Du mit dem eingenommenen Geld ein Abendessen finanzieren kannst.
  • Veröffentliche nur, wenn Du von der Qualität Deiner Arbeit überzeugt bist
    Bedenke, dass Du eine Veröffentlichung nicht wieder rückgängig machen kannst. Für das digitale Publizieren gilt: Das Internet vergisst nie!
  • Begehe keine Urheberrechtsverletzungen
    Mal schnell das Cover Deiner Arbeit mit einem Bild, das Du irgendwo im Internet gefunden hast, aufhübschen? Geht gar nicht und kann richtig teuer werden. Achte penibel darauf, keine Urheberrechtsverletzungen zu begehen. Im Text musst Du natürlich auch sauber zitiert haben und alle genutzten Quellen angeben. Aber das sollte selbstverständlich sein.
  • Veröffentliche keine vertraulichen Daten
    Wissenschaftliche Arbeiten entstehen bisweilen in Kooperation mit Unternehmen, die ihre Daten für Untersuchungszwecke zur Verfügung stellen. Meistens wird durch eine Sperrklausel eine Veröffentlichung untersagt. Aber selbst wenn keine Sperrklausel vereinbart ist, solltest Du sicherheitshalber um Erlaubnis zur Veröffentlichung nachsuchen, wenn du interne Daten anderer in Deiner Arbeit verwendet hast. Vergleichbares gilt natürlich auch für personenbezogene Daten.
  • Prüfe auch die Möglichkeit einer Teilveröffentlichung
    Vielleicht ist Deine Arbeit als Ganzes nicht für eine digitale Veröffentlichung geeignet, aber Teile eigenen sich unter Umständen für einen Blogbeitrag oder einem Artikel in einer Fachzeitschrift.

Alles klar? So und nun ran ans Werk. Eines ist sicher: Du wirst um eine Erfahrung reicher sein.

Quellen:

[1] http://www.ub.ovgu.de/Publizieren/Digitale+Hochschulbibliothek+Sachsen_Anhalt-p-704.html

[2] http://www.zeit.de/wissen/2014-10/open-access-forschung-berlin

[3] Eine sehr schöne Übersicht findest Du hier: https://docs.google.com/spreadsheet/pub?key=0AtSaD2gnKHt7dHY2TFRYcDB6WjJxcnhFeHh6ajNGZUE&single=true&gid=0&output=html

[4] E-Book Nr. 3 (Wissenschaftliche Arbeiten planen) in der Reihe „Kleine Online-Bibliothek des wissenschaftlichen Arbeitens“

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