Zum beruflichen Aufstieg gehört vor allem eins: Strategische Planung. Der Beitrag zeigt, worauf es dabei ankommt.
Die Vorteile eines attraktiven Lebenslaufs
Mehr denn je sollte heute jeder ehrgeizige Arbeitnehmer seinen Berufsweg so gestalten, dass sein Lebenslauf jederzeit für andere Arbeitgeber attraktiv ist. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens ist eine Karriere, die sich während des gesamten Berufslebens in einem einzigen Unternehmen abspielt, heute extrem selten geworden. Oft ist es aus den verschiedensten Gründen notwendig, für einen Karriereschritt die Firma zu wechseln. Zweitens haben Umstrukturierungen und Fusionen oft zur Folge, dass sich Betroffene einen neuen Job suchen müssen. Und drittens stellt ganz allgemein die Möglichkeit (und die Bereitschaft!) zu kündigen die stärkste Waffe der Arbeitnehmer in allen Interessenkonflikten mit ihren Arbeitgebern dar. Letztlich ist sie das einzige Gegenmittel gegen hinausgezögerte Beförderungen, unzumutbare Arbeitsbedingungen oder unterdurchschnittliche Bezahlung. Sorgen Sie also mit einem attraktiven Lebenslauf dafür, dass Ihre Waffe scharf bleibt.
Warum ist strategische Karriereplanung so wichtig?
Ein Lebenslauf ist für ein Unternehmen attraktiv, wenn er neben der Erfüllung der fachlichen und überfachlichen Anforderungen auch Zielstrebigkeit und Ehrgeiz erkennen lässt. Ein attraktiver Lebenslauf entsteht nicht von allein, sondern erfordert eine wohlüberlegte Karriereplanung. Was bedeutet Planung? Planung bedeutet ganz einfach die Bestimmung eines Ziels und die Festlegung von Maßnahmen, die zu diesem Ziel hinführen. Das Ergebnis des Planungsvorgangs bezeichnet man oft auch als Strategie, besonders dann, wenn der Plan einen längeren Zeitraum umfasst.
Auf die Karriere übertragen bedeutet dies, dass Sie sich zunächst ein längerfristiges Karriereziel setzen sollten. Wo wollen Sie in etwa 10 Jahren stehen? Sie können dieses Ziel später immer noch revidieren (dazu später mehr). Ein berufliches Langfristziel zu definieren ist für viele auch deshalb nicht einfach, weil man sich zunächst über seine Lebensprioritäten klar werden sollte. Beides muss zusammen passen.
Als nächstes müssen Sie sich überlegen, wie Sie Ihr Langfristziel erreichen wollen. Der Weg dorthin führt über einzelne berufliche Stationen, die man als aufeinander folgende Maßnahmen zur Erreichung des Karriereziels ansehen kann. Sie sind ihrerseits aber auch gleichzeitig Ziele, wenngleich auf einer untergeordneten, kurzfristigeren Ebene. Es gilt also, das Langfristziel gewissermaßen aufzuteilen in einzelne Teilziele, also Etappen.
Ihre Planung darf sich nicht im luftleeren Raum vollziehen. Berücksichtigen Sie einerseits Ihre Stärken und Schwächen und richten Sie Ihre Strategie an Ihren Stärken aus. Nur dann werden Ihr langfristiges Ziel und Ihre geplanten Karriereschritte realistisch und erfolgversprechend sein.
Zum anderen sollten Sie bei Ihrer Karriereplanung auch die zukünftigen Chancen und Risiken beachten, die sich aus Ihrer beruflichen Umwelt ergeben. Hierzu gehört zunächst natürlich die eigene Firma: Wie entwickelt sich die wirtschaftliche Situation des Unternehmens? Welche Strategie verfolgt die Geschäftsleitung langfristig? Darüber hinaus gilt es, Trends in der eigenen Branche und allgemein auf dem Arbeitsmarkt zu berücksichtigen. Beispiele: Welche Konsequenzen hat die zunehmende Globalisierung für die geforderten Qualifikationen von Mitarbeitern? Welche Branchen wachsen, welche schrumpfen? Die meisten Chancen und Risiken sind für jeden Einzelnen individuell unterschiedlich, abhängig von seiner Position in der Firma, der Situation des Unternehmens und der Branche.
Karriereziele definieren
Je genauer und je realistischer Sie Ihr Karriereziel und den Weg dorthin geplant haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Maßnahmen den gewünschten Effekt haben und Sie Ihr Ziel erreichen. Als nächstes müssen Sie Ihren Plan umsetzen, sich also die entsprechenden Jobs suchen und diese erfolgreich ausfüllen. Dabei sollten Sie im Zeitablauf immer wieder überprüfen, ob Ihre Laufbahn so verläuft wie geplant. Halten Sie also kurz inne und fragen Sie sich: Wo stehe ich jetzt? Was habe ich bereits erreicht? Was habe ich nicht erreicht, obwohl ich es wollte, und warum?
Wenn Ihre Ist-Situation nicht Ihrem Plan entspricht, haben Sie mehrere Möglichkeiten: Entweder Sie revidieren Ihr Langfristziel. Oder Sie halten an Ihrem Ziel fest und überlegen sich andere Karriereschritte, um Ihr Ziel trotzdem noch zu erreichen. Wenn Sie beispielsweise in Ihrem derzeitigen Unternehmen nicht befördert werden, wie Sie es geplant hatten, sollten Sie einen Firmenwechsel in Betracht ziehen. Eine weitere Möglichkeit: Sie stellen Ihr Karriereziel grundsätzlich in Frage und definieren ein neues mit entsprechenden Maßnahmen. So wollten Sie vielleicht ursprünglich Kundendienstleiter werden, entdecken aber Ihre Liebe zum Rechnungswesen und nehmen sich nun vor, Finanzleiter zu werden. Die Beispielfälle stellen aber schon wieder einen neuen Akt der Planung dar. Karriereplanung ist also ein kontinuierlicher Prozess und nicht etwas, das man nur einmal am Anfang seines Berufslebens macht.
Warum ist Planung so wichtig? Nur wenn Sie ein langfristiges Ziel haben, können Sie sinnvoll entscheiden, welchen einzelnen Job Sie anstreben sollten und ob Sie auf Ihrer derzeitigen Stelle bleiben oder gehen sollten. Ohne Ziel riskieren Sie, sich zu verzetteln.
Marketing für die eigene Karriere
Bei der Entwicklung und Umsetzung Ihrer Karrierestrategie werden Sie mehr Erfolg haben, wenn Sie dabei die Grundideen des Marketings berücksichtigen. Kein Begriff der Betriebswirtschaftslehre wird so oft falsch verwendet wie der des Marketings. Zum Beispiel meinen viele Leute Werbung, wenn sie Marketing sagen. Tatsächlich ist die Werbung aber nur ein Teilbereich des Marketings und in fast allen Branchen noch nicht einmal der wichtigste. Praktisch immer steht nämlich das Produkt selbst, seine Qualität und Ausstattung im Mittelpunkt aller Marketingüberlegungen.
Marketing basiert auf einem einfachen Grundgedanken: Der Wesenszweck eines Unternehmens besteht in erster Linie darin, die Wünsche seiner Kunden erfüllen, und je besser es das tut, desto erfolgreicher wird es sein. Nur wenn es sein Angebot ganz auf ihre Anforderungen ausrichtet, wird es den Kunden Nutzen bringen, und nur dann werden sie das Produkt kaufen. Erfolgreiche Unternehmen kennen die Bedürfnisse ihrer Kunden sehr gut und bieten ihnen das richtige Produkt zum richtigen Preis an.
Diese Erkenntnisse lassen sich eins zu eins auf den Arbeitsmarkt übertragen. Hier sind Sie ein Anbieter und betreiben Selbstmarketing. Ihr Produkt ist das, was Sie an Arbeit für eine Firma leisten können, dargestellt durch Ihren beruflichen Lebenslauf. Dieser umfasst alles, was Sie wissen und können: Ihre Ausbildung und Qualifikationen, Ihre Berufserfahrung, Ihre Kompetenzen und Ihre Erfolge. Und Ihr Preis ist Ihr Gehalt.
Sie müssen also Marketing wie ein erfolgreiches Unternehmen machen, wenn Sie Ihre Arbeitsleistung im Zeitablauf immer erfolgreicher vermarkten, also Karriere machen wollen. Anders gesagt: Was bei Firmen Wachstum ist, ist für Sie als Arbeitnehmer die Karriere in Form von Beförderungen und Gehaltssteigerungen.
Dabei sollte Ihr beruflicher Lebenslauf so beschaffen sein, dass er optimal die Anforderungen Ihrer potentiellen Kunden erfüllt. Beachten Sie aber dabei: Nicht Sie als Anbieter, sondern nur das Unternehmen als Kunde befindet darüber, wie hoch es den Nutzen Ihres Angebots einschätzt. Nur seine subjektive Wahrnehmung und Meinung ist wichtig und nicht die objektiven Eigenschaften Ihres Angebots.
Spezialisieren Sie sich
Der Weg zur optimalen Erfüllung der Kundenwünsche führt auch auf dem Arbeitsmarkt über die Spezialisierung. Die Anforderungen von Unternehmen an die fachlichen Kenntnisse und Erfahrungen von Mitarbeitern unterscheiden sich je nach Branche und Funktion in der Firma. Je mehr Sie sich auf einen bestimmten Teilbereich des Arbeitsmarktes spezialisieren, desto größer ist Ihr Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen.
Im Einzelfall, also beispielsweise bei einer konkreten Bewerbung, kann sich Ihr Wettbewerbsvorteil noch verstärken, wenn Sie neben Ihrer grundsätzlichen Spezialisierung etwas Besonderes zu bieten haben: einzelne nicht alltägliche Kenntnisse (etwa sehr gute Tschechisch-Kenntnisse) oder spezielle Erfahrungen (zum Beispiel bei der Leitung größerer Projekte).
Wie groß Ihr Wettbewerbsvorteil insgesamt ist, hängt einerseits davon ab, ob sich aus Ihrem speziellen Profil ein wesentlicher Nutzen für Ihren jetzigen oder für potentielle Arbeitgeber ergibt – andererseits auch davon, wie viele Konkurrenten Vergleichbares aufweisen können. So nützen Ihnen sehr gute Tschechisch-Kenntnisse nur, wenn sie auch Ihrem Arbeitgeber nützlich sind, weil er in Tschechien Geschäfte macht. Dann allerdings genießen Sie einen echten Wettbewerbsvorteil, da nur wenige Führungskräfte Tschechisch können. Umgekehrt können Sie sich heutzutage selbst durch sehr gute Englisch-Kenntnisse kaum von anderen abheben.
So entwickeln Sie Ihre Karrierestrategie
Bringen Sie nun die Grundsätze der Planung und des Marketings zusammen. Einerseits die Planung: Ihre Karriereplanung besteht aus der Bestimmung einzelner Etappen. Dabei berücksichtigen Sie Ihre Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken der Umwelt.
Andererseits das Marketing: Ihr Produkt ist Ihr Lebenslauf. Ob er attraktiv ist, entscheiden die Unternehmen als Ihre Kunden. Je attraktiver er zurzeit ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in Ihrer Firma befördert werden oder die nächste Etappe durch Firmenwechsel erreichen. Mit jedem Karriereschritt aber verbessert sich Ihr Produkt, wenn Sie dadurch Kenntnisse und Erfahrungen sammeln, die – im Sinne von späteren Anforderungen – relevant für Ihre weiteren geplanten Etappen sind.
Die Planung Ihrer Karriere und die kontinuierliche Verbesserung Ihres Produkts sind also zwei Seiten derselben Medaille. Bei Ihrer Karriereplanung, also bei der Gestaltung Ihres Lebenslaufs, müssen Sie die Anforderungen der Firmen bei den jeweiligen Etappen berücksichtigen. Für jedes dieser Etappenziele gilt es herauszufinden, welche Kenntnisse und Erfahrungen Unternehmen Ihrer Spezialisierungsrichtung – Ihr derzeitiger Arbeitgeber genauso wie andere Unternehmen – an Bewerber stellen. In der Summe ergeben diese Karriereschritte inklusive der dazu notwendigen Voraussetzungen das Kompetenzprofil, das Sie für den von Ihnen langfristig angestrebten Job benötigen.
Noch einmal zusammengefasst: Orientieren Sie sich bei Ihrer Karriereplanung und bei der Realisation Ihres Berufswegs – also bei den Positionen, auf die Sie sich bewerben und die Sie letztlich besetzen – auch immer an den Anforderungen potentieller späterer Arbeitgeber.
Die konkreten Anforderungen an eine bestimmte Position hängen natürlich von der genauen Definition dieser Position und von der Branche ab. Studieren Sie aufmerksam Stellenanzeigen. Sie werden feststellen, dass Firmen in einer Branche für bestimmte Positionen, etwa Verkaufsleiter oder Leiter Rechnungswesen, meist sehr ähnliche Anforderungen haben.
Kurz- und langfristige Perspektive
DWenn Sie kurzfristig den nächsten Karriereschritt machen wollen, müssen sie – ausgehend von Ihrem jetzigen Leistungsangebot – Ihren Wettbewerbsvorteil im Hinblick auf die Anforderungen der nächsten Etappe bestimmen. Kurzfristig macht es nur Sinn, sich auf Jobs zu bewerben, deren Anforderungen Ihrem Leistungsangebot entsprechen. Dieses ist das Ergebnis Ihrer bisherigen Spezialisierung und umfasst Ihre heutigen Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen.
Langfristig gesehen haben Sie es in der Hand, was Sie aus Ihrem Lebenslauf machen, das heißt wie Sie Ihr Kompetenzprofil gestalten. Mit Blick auf die Anforderungen der nächsten und weiterer Karrierestufen können Sie Ihr Angebot verbessern, indem Sie bestimmte Berufserfahrungen sammeln und sich auf fachlichem und überfachlichem Gebiet weiterbilden.
Gutes Selbstmarketing und sich gut selbst verkaufen sind zwei Paar Schuh. Eine Firma macht gutes Marketing, wenn sie ein Produkt entwickelt und anbietet, das die Wünsche ihrer Kunden optimal erfüllt. Mit dem Entwickeln allein ist es aber nicht getan. Sie muss das fertige Produkt auch an die Kunden verkaufen. Je mehr es genau den Wünschen und Vorstellungen ihrer potentiellen Kunden entspricht, desto weniger Probleme werden die Vertriebsmitarbeiter der Firma haben, das Produkt auch zu verkaufen. Ein Produkt hingegen, das die Kunden nicht wollen, wird auch ein guter Verkäufer nur schwer an den Mann bringen. Der Verkauf an sich ist dabei im Gegensatz zum Marketing ein kurzfristiger Prozess: Dem Kunden wird das Produkt angeboten und er entscheidet, ob er es kauft oder nicht.
Genau das Gleiche passiert auf dem Arbeitsmarkt. Auf Basis Ihrer Karrierestrategie entwickeln Sie langfristig Ihr Produkt, dass heißt Ihren Lebenslauf beziehungsweise Ihr Kompetenzprofil, so dass es für Unternehmen attraktiv ist, weil es ihren Anforderungen entspricht. Kurzfristig müssen Sie dieses Produkt, also sich selbst mit Ihrem Profil, an einzelne Firmen verkaufen. Dieser Verkaufsprozess ist das Bewerbungsverfahren. Natürlich ist es wichtig, sich im Bewerbungsverfahren möglichst gut zu verkaufen. Aber ob Sie eine bestimmte Stelle letztendlich bekommen, hängt in erster Linie davon ab, wie attraktiv Ihr Profil ist.
Der rote Faden in Ihrem Lebenslauf
Unternehmen suchen für das untere und mittlere Management in aller Regel Funktionsspezialisten mit gradliniger Fachlaufbahn, das heißt mit stetig gestiegener Sach- und Personalverantwortung. Konkret: Für die Stelle eines Marketingleiters werden Bewerber mit einer Marketingkarriere gesucht, analoges gilt für den Leiter Controlling. Kontinuität ist das Zauberwort. Der Grund: Viele Firmen sind bei der Personalauswahl sehr risikoscheu. Am liebsten würden sie jemanden einstellen, der alles, was in der Stellenbeschreibung steht, schon einmal gemacht hat.
Eine zweite Anforderung, die mit der ersten unmittelbar zusammenhängt, ist die der Zielstrebigkeit. Arbeitgeber erwarten im Lebenslauf eines Bewerbers den berühmten roten Faden. Wenn Sie sich bewerben, sollten Sie jeden früheren Job-Wechsel gut begründen können. Idealerweise können Sie jede Tätigkeit in Ihrem Lebenslauf als notwendigen Schritt in Richtung auf Ihr langfristiges Ziel darstellen. Die Stelle, auf die Sie sich bewerben, kann dabei entweder bereits dieses Langfristziel sein oder eine Etappe auf dem Weg dorthin. Dies bedeutet im Umkehrschluss: Jede Position im Lebenslauf, die nicht erkennbar einen Schritt in Richtung auf die ausgeschriebene Stelle darstellt, wird leicht als Mangel an Zielstrebigkeit interpretiert. Dies bedeutet einen erheblichen Nachteil für alle Personen mit „bunten“ Lebensläufen.
Wer einen Lebenslauf studiert, sucht dessen innere Logik und fragt sich bei jeder aufgeführten Station: „Warum hat der Bewerber diesen Schritt gemacht? Was wollte er damit erreichen?“ Ist der Zweck nicht klar erkennbar, kommen schnell Zweifel an der Zielstrebigkeit des Bewerbers auf: „Weiß er überhaupt, was er will?“ Solche Zweifel sind für die Bewerbung verheerend, denn die Logik der Überlegung ist die folgende: Wenn er nicht einmal Zielstrebigkeit bei der Verfolgung seiner eigenen Karriereinteressen erkennen lässt, warum sollte er sie bei seiner täglichen Arbeit zeigen?
Unter diesem Aspekt sollte man sich jeden abrupten Wechsel der Tätigkeit oder der Branche sehr gut überlegen. Es kann gute Gründe dafür geben, Ihr Langfristziel zu ändern und etwas ganz neues zu beginnen. Aber einen solchen Wechsel können Sie nicht auf Probe machen, zumindest wenn Sie dabei auch noch das Unternehmen gewechselt haben. Wenn Ihnen der neue Weg nicht gefällt, ist es extrem schwierig, wieder zurück zu gehen. Sie würden Zweifel an Ihrem Urteilsvermögen oder an Ihrer Zielstrebigkeit wecken. Außerdem haben Sie ja gezeigt, dass Sie Ihrer bisherigen Tätigkeit überdrüssig waren. Wenn Sie also Ihren Berufsweg grundlegend ändern wollen, sollten Sie immer zuerst versuchen, ob dies nicht innerhalb Ihrer derzeitigen Firma möglich ist.
Warum eine Zwei-Schritt-Planung sinnvoll ist
Wie bereits oben erwähnt, gibt es nicht nur den einen richtigen Weg zu einem Langfristziel. Diese Tatsache erschwert die zielgerichtete Karriereplanung. Um trotzdem den roten Faden nicht zu verlieren, sollten Sie immer mindestens die nächsten zwei Karrierestationen zusammen planen. Das heißt konkret: Bevor Sie sich auf einen Job bewerben, sollten Sie eine genaue Vorstellung davon entwickeln, welche Position Sie im Anschluss daran anstreben wollen. Stellen Sie durch Beobachtung des Arbeitsmarktes (zum Beispiel durch Analyse von Stellenanzeigen) sicher, dass die übernächste Position auch aus der nächsten heraus erreichbar ist.
Am Anfang der Berufslaufbahn ist diese Zweischritt-Planung in der Regel noch relativ leicht, da hier in vielen Bereichen Standardwege vorgezeichnet sind. So führt zum Beispiel der klassische Karrierestart im Marketing über die Stufen Assistent eines Produktmanagers, Produktmanager und Produktgruppenmanager. Im späteren Karriereverlauf sind die Wege weniger eindeutig, und gerade dann hilft die Zweischritt-Betrachtung besonders.
Widerstehen Sie Versuchungen
Achten Sie darauf, nicht von Ihrem geplanten Weg abzukommen. Überlegen Sie sich vor jedem Wechsel, was wäre, wenn Sie sich aus der angestrebten oder angebotenen Position heraus erneut bewerben müssten. Wie würden Sie dann später den jetzigen Wechsel begründen? Versuchungen gibt es immer wieder, auch im eigenen Unternehmen. Jede Firma versucht zum Beipiel, eine frei werdende Stelle zuerst innerbetrieblich zu besetzen. Für den Kandidaten, dem die Position angeboten wird, bedeutet sie nicht immer eine Beförderung, häufig nicht einmal eine nennenswerte Bereicherung an Erfahrungen im Hinblick auf sein Ziel. Der Firma ist das egal. Sie versucht lediglich, ein entstandenes Loch zu stopfen. Beurteilen Sie also jedes Angebot nur danach, ob es zu Ihrer Karriereplanung passt. Bleiben Sie Herr Ihrer Entscheidungen. Eine Stelle wird nicht dadurch besser, dass man sie Ihnen anbietet!
Literaturempfehlung
Der Autor des Beitrages hat zahlreiche Fachbücher zur Karriereplanung veröffentlicht.
Zum beruflichen Aufstieg gehört vor allem eins: strategische Planung. Jürgen Lürssen enthüllt die 17 entscheidenden Gesetze, die jeder für eine erfolgreiche Karriere kennen muss. So macht man Karriere bietet Berufsein- und -aufsteigern das erforderliche Hintergrundwissen für einen gezielten Aufstieg. Der Erfolgsautor hat die offiziellen und vor allem die inoffiziellen Regeln gesammelt, die es beim
Vorwärtskommen zu beherzigen gilt.
Nur 10 Prozent unseres beruflichen Erfolgs werden von Fachkompetenz bestimmt. Der Rest dagegen hängt von ganz anderen Faktoren ab: den ungeschriebenen Gesetzen des Arbeitslebens. Die Autoren zeigen, welche Fähigkeiten und Kenntnisse man wirklich braucht, um die heimlichen Spielregeln im Unternehmen zu durchschauen und erfolgreich am eigenen Aufstieg zu arbeiten.
Jürgen Lürssen und Marc Opresnik, Experten für die heimlichen Spielregeln im Business, wissen, welche Fähigkeiten und Kenntnisse man wirklich braucht, um im »Karrierespiel« Gewinner zu werden.
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Überarbeitete Version von 4 Beiträgen, die 2015 hier im Blog erschienen.