Vielleicht ist es nicht die beste Idee, die Bewerbung für den neuen Job in der freien Natur mit dem Laptop auf dem Schoß durchzuführen. Grundsätzlich scheint mir aber die Idee, ortsunabhängige Personalauswahlgespräche über das Internet durchzuführen, ein guter Ansatz zu sein und dies aus folgenden Gründen:
- Technik: Die technische Realisierung ist mit Anwendungen wie Skype heutzutage ein Kinderspiel. Die Anwendung hat eine übersichtliche Benutzeroberfläche und kann auch von Personen mit wenig technischem Know-how bedient werden.
- Kosten: Der Download der Software Skype ist kostenlos. Es fallen nur die üblichen Gebühren für die Nutzung des Internets an. Die größte Kostenersparnis entsteht durch den Wegfall der Reisekosten für den Bewerber, da der Ort der Bewerbung in der Regel das eigene Zuhause ist.
- Zeit: Aufgrund der Ortsunabhängigkeit entfallen die Reisezeiten.
- Atmosphäre: Für die Bewerber sind ortsunabhängige Personalauswahlgespräche ein Heimspiel. Sie können in der vertrauten Umgebung stattfinden und so den Bewerber mehr Sicherheit verleihen.
Die Vorteile ortsunabhängiger Personalauswahlgespräche steigen mit der Distanz zwischen dem Wohnort des Bewerbers und dem Sitz des potenziellen Arbeitgebers. Der hohe Aufwand, der für die Unternehmen und auch für die Bewerber in der Vergangenheit entstand, hat die Beschaffung insbesondere von ausländischem Personal häufig unattraktiv erscheinen lassen. Die Möglichkeiten ortsunabhängige Personalauswahlgespräche durchzuführen, reduzieren den Aufwand für ein „Kennenlerngespräch“ dramatisch. Viele Unternehmen nutzen schon derartige Instrumente des E-Recruitings. Ein Pionier der Bewerbung via Skype ist der Otto Versand, der damit gute Erfahrungen gemacht hat. Ich glaube, dass sich nicht nur die Bewerbungsgespräche selber, sondern auch die vorgelagerten Phasen des Bewerbungsprozesses zunehmend in die digitale Welt verlagern. So können das Scannen eines QR-Codes und die unmittelbare Suche nach Informationen mit mobilen Anwendungsgeräten zukünftig zu einer Selbstverständlichkeit werden. Dies gilt umso mehr, wenn man den Trend zu mobilen Endgeräten in Rechnung stellt. Die steigende Bedeutung von Tablets hat Alexander Fedossov in seinem aktuellen Blockbeitrag für Wollmilchsau heraus gestellt.
Wer sich näher für das Thema interessiert, den möchte ich auf die Bachelorarbeit von Maximilian Jaschke hinweisen. Sie trägt den Titel „Ortsunabhängige Personalauswahlgespräche und moderne Instrumente des E-Recruitings.“ Der Text wirft einen vertieften Blick auf Alternativen zu den klassischen Personalauswahlinstrumenten. Neben diesen werden anhand von verschiedenen Beispielen Alternativen zu einer effizienteren Ansprache der Zielgruppen dargestellt.
Eine tolle Woche wünscht
Uwe Manschwetus
Bild: Geek in the Woods von Marjan Lazarevski unter CC BY-ND
Link zur Verlagsseite: www.thurm-verlag.de/ortsunabhaengige-personalauswahlgespraeche-und-moderne-instrumente-des-e-recruitings/
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