Die repräsentative Studie Recruiting Trends 2014 untersucht die Personalbeschaffung in den Top 1000 Unternehmen aus Deutschland. Durchgeführt wurde die kostenlos zu downloadende Studie vom Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS)der Universitäten Bamberg und Frankfurt am Main mit Unterstützung und im Auftrag von Monster Worldwide Deutschland.
Studie Recruiting Trends 2014 zeigt externe Trends und interne Herausforderungen auf
Aus Sicht der befragten Unternehmen in der Studie Recruiting Trends 2014 sind vor allem folgende externe Trends in der Personalbeschaffung von Bedeutung:
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- demographischer Wandel
- Fachkräftemangel
- Social Media
Die drei wichtigsten internen Herausforderungen sind:
- Mitarbeiterbindung
- Employer Branding
- neue flexible Formen der Arbeit
So weit, so gut. Diese Befunde liegen im Rahmen dessen, was man bei einer solchen Befragung erwarten kann; sind für mich aber noch einmal Bestätigung für die Bedeutung des Themas „Fachkräftegewinnung“. Ich habe mir die gesamte Studie Recruiting Trends 2014 genauer angeschaut und möchte fünf Entwicklungen hervorheben, die ich aus den Ergebnissen ableite.
Personalbeschaffung wird digital
Die Zeiten in denen man eine Zeitungsanzeige aufgibt und dann anhand der zugesandten schriftlichen Bewerbungsunterlagen zum Vorstellungsgespräch einlädt, scheinen in den großen Unternehmen endgültig vorbei zu sein. Die wichtigsten Recruiting-Kanäle sind die Unternehmens-Webseite und Internet-Stellenbörsen. Printmedien liegen dagegen abgeschlagen auf dem sechsten Platz und haben über die Jahre ständig an Bedeutung verloren.
Social Media spielt derzeit noch keine überragende Rolle für die Personalsuche und Personalauswahl – gewinnt aber nach Ansicht der Befragten stark an Bedeutung. Der Trend zur Digitalisierung zeigt sich auch beim Bewerbungseingang. Ein Großteil der Befragten bevorzugt die Formularbewerbung, gefolgt von der E-Mail. Lediglich 2 % der befragten Personen in der Studie Recruiting Trends 2014 äußerten dagegen eine Präferenz für die papierbasierte Bewerbungsmappe.
Mobile Recruiting
Der Siegeszug der Smartphones und Tablet PCs scheint unaufhaltsam. Vor diesem Hintergrund gaben rund zwei Drittel der Interviewpartner an, dass die Nutzung mobiler Endgeräte auch einen großen Einfluss auf die Personalbeschaffung haben wird. Ich habe das Thema bereits in meinem letzten Blog aufgegriffen.
Netzwerkrekrutierung
Die Nutzung der Netzwerke der eigenen Mitarbeiter, ist für die Unternehmen in Deutschland eine zunehmend wichtige Quelle bei der Personalsuche. Dabei spielen sowohl die Online-Netzwerke über soziale Medien, als auch die persönlichen Kontakte der Mitarbeiter eine große Rolle.
Aktive Personalbeschaffung
Je schwieriger es wird, Personal zu bekommen, umso wichtiger wird die aktive Personalbeschaffung. Dies bedeutet, dass die Unternehmen von sich aus aktiv werden müssen, um Personal anzuwerben. In der Studie Recruiting Trends 2014 finden sich einige Befunde, diese These stützen. Angefangen von der Bedeutung des Employer Branding (siehe oben) bis hin zum so genannten Active Sourcing, also der Identifikation und Direktansprache interessanter Kandidaten.
Internationale Rekrutierung
Die Themen Mitarbeiterbindung, Employer Branding und neue flexible Formen der Arbeit wurden oben als die wichtigsten internen Herausforderungen genannt. Die Liste der internen Herausforderungen, die in der Studie Recruiting Trends 2014 den Interviewpartner vorgelegt wurde, umfasst insgesamt 19 Themen. Auf dem letzten Platz landete die internationale Rekrutierung. Sie wird also als am relativ unwichtigsten angesehen. Meiner Einschätzung nach wird das Rekrutieren von Kandidaten aus dem Ausland in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Solange der einheimische Arbeitsmarkt noch genügend Reserven bietet, unterzieht man sich nicht dem mühseligen Geschäft der Gewinnung ausländischer Fachkräfte. Lediglich 6,8 % der offenen Stellen werden gemäß der Studie Recruiting Trends 2014 in diesem Jahr vermutlich mit Kandidaten aus dem Ausland besetzt. Sollte dieser Anteil in den nächsten Jahren steigen, sind die Unternehmen dafür schlecht vorbereitet, denn sie beurteilten ihre eigene Fähigkeit zur Rekrutierung von Kandidaten aus dem Ausland lediglich mit der Note 4. Und wir reden hier von den 1000 größten Unternehmen in Deutschland. Kleinere Unternehmen dürften vermutlich noch viel schlechter auf die Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte vorbereitet sein.
Eine tolle Woche wünscht
Uwe Manschwetus
Der Beitrag erschien zuerst auf www. wirtschafts-thurm.de