Prüfung bestanden – Mission erfüllt

Prüfungsformen

Studieren hat ja durchaus etwas von einem Wettkampf und das nicht nur, weil ein solches Projekt manchmal aufreibend sowie mitunter mühsam zu stemmen sein kann. Am Ende möchte man natürlich mit auf dem Gewinnertreppchen stehen, sprich: das Studium erfolgreich beenden. Doch bis man das Abschlusszeugnis endlich in den Händen halten kann sind zu-nächst verschiedene Etappen zu bewältigen. Und dabei heißt es einmal mehr: der Weg ist das Ziel. Dieser Weg ist gespickt mit diversen Prüfungen, die in Angriff genommen werden wollen, sodass man danach sagen kann: „Mission erfüllt“! Aber welche Prüfungsformen gibt es überhaupt? Wie unterscheiden sie sich? Und worauf sollte man gegebenenfalls achten?

Wozu dienen Prüfungen?

Gemeinsam ist allen Prüfungen, dass sie dazu dienen, den Leistungsstand der Kandidatinnen und Kandidaten einzufangen. Umgekehrt erfahren Studierende, wie es um die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten bestellt ist und in welcher Hinsicht, na sagen wir, „Verbesserungspotenzial“ besteht – um es mal unverfänglich auszudrücken.

Je nach Studienfach und Studienziel kommen ganz unterschiedliche Prüfungsformen in Betracht. Welche Option konkret vorgesehen ist, steht dabei nicht im Belieben der Beteiligten, sondern ist im jeweiligen Curriculum festgelegt; dabei ist man keineswegs immer nur auf eine Prüfungsform beschränkt. Manchmal gibt es Auswahlmöglichkeiten. Nachstehend ein Überblick zu den gängigsten Prüfungsformen. Dazu zählen Klausuren, Haus- und Seminararbeiten sowie Referate und mündliche Prüfungen.

Prüfungsform Klausur

Die Klausur ist vermutlich die am häufigsten anzutreffende Prüfungsform und Ihnen natürlich noch von der Schule her bekannt. Klausuren sind schriftliche, meist mehrstündige Prüfungsarbeiten. Sie werden zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt angefertigt. Die Dauer einer Klausur kann variieren und beträgt an Hochschulen meist 90, 120 oder 240 Minuten. Details dazu finden Sie wiederum im Curriculum ihres jeweiligen Studiengangs. Klausuren schreibt man in der Regel auch nicht alleine, sondern zusammen mit anderen Kommilitoninnen und Kommilitonen – und unter Aufsicht. Die Aufgabenstellung erfolgt durch die jeweiligen Dozenten und ist für alle diejenigen, die an der Prüfung teilnehmen, einheitlich. Die Aufgaben selbst können sich jedoch deutlich voneinander unterscheiden: Die Bandbreite reicht von Multiple-Choice-Aufgaben über Wissensabfragen bis hin zu Rechenverfahren oder Entscheidungsaufgaben. Aber keine Sorge: In den jeweiligen Veranstaltungen, vor allem aber im Selbststudium gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich entsprechend vorzubereiten.

Was die Durchführung von Klausuren anbelangt, so wird das von Hochschule zu Hochschule durchaus unterschiedlich gehandhabt. Manchmal bekommen Sie beispielsweise Papier gestellt, sodass Sie lediglich einen Stift und – wenn zugelassen – weitere Hilfsmittel mitzubringen brauchen (z. B. Taschenrechner, Gesetzestexte etc., sofern die nicht ebenfalls bereit liegen). Am Ende werden alle Klausuren eingesammelt, korrigiert und benotet. Je nach Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgt das durch die Dozenten selbst oder mit Unterstützung sogenannter Korrekturassistenten. Schließlich wollen Sie ja zeitnah über die Resultate informiert werden, nicht wahr? Die Ergebnisse werden deshalb zentral bekannt gegeben, wobei die Klausur selbst im Prüfungsamt verbleibt. Sie können aber Einsicht nehmen, was sich gerade dann empfiehlt, wenn das Ergebnis vielleicht nicht so ausgefallen ist, wie Sie es sich gewünscht hätten. Aus Fehlern lernen – und es beim nächsten Mal besser machen, lautet insofern die Devise.

Prüfungsformen
Bildquelle; Uwe Manschwetus erstellt mit DALL-E

Das Schreiben von Klausuren ist kein Hexenwerk, sondern lässt sich sogar üben, gerade was die Einteilung der zur Verfügung stehenden Zeit betrifft. Zu diesem Zwecke werden manchmal eigens Probeklausuren unter realen Bedingungen angeboten. Gerade wenn man vielleicht so etwas wie Prüfungsangst verspürt, dann lohnt es sich, sich damit auseinanderzusetzen.

Hausarbeiten und Seminararbeiten

Zu den weiteren typischen schriftlichen Prüfungsleistungen zählen Hausarbeiten und Seminararbeiten. Mit Blick auf die abschließende Bachelor- bzw. eine spätere Masterarbeit kann gerade das Schreiben von Hausarbeiten eine gute Übung sein, weshalb man dieser Prüfungsform nicht zu kritisch gegenüberstehen sollte. Vom Umfang her halten sie sich im Rahmen (oftmals nicht mehr als 20 bis 25 Seiten). Inhaltlich bieten sie Gelegenheit, sich eingängig mit einem bestimmten fachlichen Aspekt und einer Forschungsfrage auseinanderzusetzen. Die Themenwahl kann vorgegeben sein, ist häufig, aber individuell mit den jeweiligen Dozenten abgestimmt. Das Abfassen einer Hausarbeit erfolgt ebenfalls in einem festgelegten Zeitraum, der sich über mehrere Wochen erstrecken kann.

Beim Abfassen einer Hausarbeit sind einige Besonderheiten zu beachten. So gilt es, die einschlägige Literatur zu sichten und auszuwerten, wobei insbesondere die wissenschaftlichen Standards einzuhalten sind, allen voran der sorgsame Umgang mit den verwendeten Quellen und die richtige Zitierweise. Was „richtig“ ist, kann sich allerdings von Studienfach zu Studienfach etwas unterscheiden, weshalb Sie sich im Vorfeld mit den Gepflogenheiten vertraut, machen sollten. Andere Fehler lassen sich leicht vermeiden. Ein häufiger Fauxpas besteht beispielsweise darin, irgendwelche Inhalte aus dem Internet zu einem „Flickwerk“ zusammenzutragen, ohne den wissenschaftlichen Wert einzelner Quellen zu hinterfragen. Auch wenn der Arbeit der rote Faden fehlt, geht das zu Lasten der Bewertung.

Der Aufbau einer Haus- oder Seminararbeit orientiert sich meist an folgendem Schema: Deckblatt, Inhalt- und Abbildungsverzeichnis, Einleitung, die eigentlich innerliche Ausarbeitung (Hauptteil), Zusammenfassung (bzw. Fazit und/oder Ausblick) sowie eine eidesstattliche Erklärung dazu, dass die Arbeit selbstständig und nur mit den angegebenen Hilfsmitteln verfasst wurde. Wenn Sie sich für Details interessieren: Zum Verfassen von Hausarbeiten und anderen wissenschaftlichen Arbeiten gibt es jede Menge weiterführende Literatur, die sich leicht recherchieren lässt.

Mündliche Prüfungen

Gegenüber den beiden vorherigen Prüfungsformen ist das Referat eine mündliche Prüfungsleistung, manchmal unterstützt durch Medieneinsatz, wie Präsentationen. Ein Handout als kurze schriftliche Zusammenfassung wird ebenfalls regelmäßig verlangt und gehört nicht nur zum guten Ton. Bei einem Referat stellen die Prüflinge ein zuvor abgestimmtes Thema im Rahmen eines Vortrags vor. Natürlich sind das keine Stehgreifreden. Sie haben auch hier meist mehrere Wochen Zeit, das Thema eingehend auszuarbeiten. Einzelreferate sind dabei ebenso möglich wie Gruppenreferate. Mit einem Referat lassen sich nicht nur fachliche Aspekte abprüfen, sondern ebenso wichtige Schlüsselqualifikationen, wie etwa das rhetorische Geschick. Gerade das macht es oft schwierig, Referate im Vergleich mit schriftlichen Prüfungsleistungen zu bewerten. Empfehlenswert ist es, die Kriterien für das erfolgreiche Bestehen dieser Prüfung im Vorfeld zu erfragen, wenn sie nicht ohnehin von den jeweiligen Dozenten transparent gemacht werden. Kleiner Tipp am Rande: Gehen Sie nicht unvorbereitet in einen solchen Vortrag hinein, sondern proben Sie ihn vorab – notfalls mehrfach.

Bei der eigentlichen mündlichen Prüfung als Prüfungsform findet ein Prüfungsgespräch zwischen dem oder den Kandidaten und den jeweiligen Dozenten statt, sei es als Einzel- oder Gruppenprüfung. Meist stehen das fachliche Wissen und Verständnis im Vordergrund. Oftmals haben Studierende nach einem wiederholten Scheitern einer Klausur die Möglichkeit, alternativ eine mündliche Prüfung zu absolvieren.

Eine besondere Art der mündlichen Prüfung ist das Kolloquium. Im Mittelpunkt steht hier ebenfalls der fachliche Gedankenaustausch zwischen Studenten und Prüfern. Solche Kolloquien gibt es meist im Rahmen von Abschlussprüfungen eines Bachelor- oder Masterstudiums. Man spricht dabei manchmal auch von der Verteidigung der Abschlussarbeit. Inhaltlich ist ein Kolloquium häufig eine Kombination aus einem kurzen Referat, das die wichtigsten Aspekte der Arbeit herausstellt, sowie einem sich anschließenden Fachgespräch.

Weitere Prüfungsformen

Sie vermissen eine Prüfungsform? Tatsächlich gibt es weitere Möglichkeiten, Studierenden eine Chance zu geben, die im Rahmen des Studiums nötigen Credits zu erhalten. Dazu zählt – wenn eher seltener – das Abfassen eines Essays als schriftliche Leistung. Durchaus gängig sind hingegen Projektarbeiten als Gruppenaufgaben. Solche Arbeiten folgen allerdings kaum allgemeinen Leitlinien. Meist kommt es darauf an, ein Projektergebnis zu erarbeiten und den Projektverlauf zu dokumentieren. Die Rahmenbedingungen dazu sind zuvor zwischen dem Projektteam und den betreuenden Dozenten abzustimmen.

Und wann heißt es bei Ihnen das nächste Mal: „mission accomplished – Mission erfüllt“?

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